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Frauen in der Teppich-Etage – deine Vorstellung vs. Realität

Vereidigung der ersten Frau zur Bundesraetin: In Begleitung von zwei Weibeln hebt Elisabeth Kopp am 2. Oktober 1984 in Bern bei ihrer Vereidigung im Nationalratssaal die rechte Hand zum Schwur.
1984 wurde Elisabeth Kopp als erste Frau in den Bundesrat gewählt.Bild: KEYSTONE
Feministischer Streik

Frauen in der Teppich-Etage – deine Vorstellung vs. Realität

Frauen sind in Politik und Chefetagen auch im Jahr 2025 noch deutlich untervertreten. Das soll sich ändern – am 14. Juni rufen unzählige Gruppierungen zum Frauenstreik auf. Bis es so weit ist, bist du dran: Schätze die Frauenanteile in den bekanntesten Schweizer Firmen, den helvetischen Räten und Verbänden.
14.06.2025, 14:2114.06.2025, 14:41
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Seit 1981 steht die Gleichstellung der Geschlechter in der Bundesverfassung der Schweiz. Seither hat sich zwar einiges bewegt – doch wenn man genauer hinschaut, zeigt sich: Frauen sind in vielen Bereichen noch weit von der angestrebten Parität entfernt. In politischen Ämtern, wirtschaftlichen Spitzenpositionen oder bei den mächtigsten Verbänden des Landes dominieren nach wie vor die Männer.

Aber wie sieht es konkret aus? Teste dein Wissen über den aktuellen Stand der Gleichstellung – und finde heraus, wie nah du an der Realität bist.

Politik

Wir beginnen mit der Politik. Weisst du, wie viele Frauen in den politischen Ämtern unseres Landes sitzen? Gib mit dem Schieberegler deinen Tipp ab und überprüfe die Antwort.

Firmen – Verwaltungsrat

Nicht nur in der Politik sind die Männer klar in der Überzahl, sondern auch in der Wirtschaft. Gemäss einer Auswertung der Nachrichtenagentur AWP von Mitte April liegt der Frauenanteil in den Verwaltungsräten der Unternehmen des Swiss Leader Index (SLI) bei rund 36 Prozent. Immer noch deutlich unter der Parität, aber immerhin deutlich höher als auch schon.

Um das Geschlechterverhältnis zu verbessern, hat der Bundesrat 2021 eine sogenannte «Frauenquote light» für grosse Unternehmen eingeführt. Die Regelung schreibt in den Verwaltungsräten ab 2026 eine fixe Frauenquote von 30 Prozent vor.

Wir haben nun die Probe aufs Exempel gemacht und die Verwaltungsräte von elf der bekanntesten Schweizer Firmen auf den Frauenanteil überprüft. Wie oft triffst du ins Schwarze?

Firmen – Geschäftsleitung

Auch in den Geschäftsleitungen der 30 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen sind Frauen weiterhin in der Unterzahl. Aktuell liegt die Frauenquote bei rund 25 Prozent, wie die Auswertung der Nachrichtenagentur AWP von Mitte April gezeigt hat.

Von unseren elf ausgewählten Firmen übertreffen diesen Wert mit fünf knapp weniger als die Hälfte. Findest du heraus, welche das sind? Ab 2031 gilt die «Frauenquote light» übrigens auch für Geschäftsleitungen, jedes fünfte Mitglied muss dann eine Frau sein.

Verbände

Neben Politik und Wirtschaft haben wir ebenfalls einen Blick auf die grössten branchenübergreifenden Verbände der Schweiz geworfen. Auch hier sollst du den Frauenanteil schätzen.

Das Fazit: Ob Politik, Wirtschaft oder Verbände – Frauen sind in den Machtzentren der Schweiz weiterhin klar in der Minderheit. Zwar zeigen sich in einzelnen Bereichen Fortschritte, aber von echter Gleichstellung sind die Frauen in der Schweiz nach wie vor weit entfernt. Immerhin: Am 14. Juni, dem Tag des Frauenstreiks, wird dieses Ungleichgewicht erneut etwas mehr in den Fokus gerückt.

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Diese Frauen sind 2024 an der Macht
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quelle: keystone / filippo attili/chigi palace pres
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104 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tiqu80
14.06.2025 15:47registriert November 2020
Ich sehe es gerade bei meiner Tochter am Gymi.
Wahl der Vertiefungsrichgung:
Jungs: Mathematik, Wirtschaft und Recht, Naturwissenschaften
Mädchen: Philosophie Pädagogik Psychologie (PPP), Spanisch, Russisch, Musisch.
Ich weiss bereits jetzt, wer in 15 Jahren mehr verdienen wird und wer in den Chefetagen anzutreffen sein wird.
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Rodger
14.06.2025 15:18registriert November 2020
Realität bei uns in der Firma folgendes. Ich und eine Kollegin haben zeitgleich, bei gleichem Lohn begonnen. Die Kollegin war schon bei der Einstellung schwanger hat ein Jahr Mutterschaftsurlaub gemacht und nach dem sie ein halbes Jahr zurück war nochmals das gleiche gemacht. Navh 4 Jahren bei der Firma hatte ich ein paar Lohnerhöhungen gekriegt, was für Sie mega diskriminierend war, da Sie nun weniger Lohn als ich hatte. Ganz ehrlich wenn Sie den gleichen Lohn wie ich gekriegt hätte wäre ich gegangen.
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Horst-Rüdiger
14.06.2025 18:59registriert März 2020
Aber was ist denn der Grund?
Ganz einfach, Frauen wollen nicht!
Verbände, Firmen, Parteien, alle klagen, dass sie es auch mit grosser Anstrengung einfach nicht schaffen motivierte Frauen zu finden.
Und wir alle sehen das auch in unserem Umfeld.
Warum ist das denn so schwer zu verstehen?
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