Die Zahl der Virusopfer steige sprunghaft an, berichtete der «Tages-Anzeiger» am frühen Mittwochabend. Dem Coronavirus seien bereits 17 Menschen in China zum Opfer gefallen. Mit mehr als 200 Nachweisen binnen eines Tages habe auch die Zahl erfasster Virus-Infektionen stark zugenommen. Und in den USA gebe es den ersten Fall.
Die Ausbreitung der zuerst in China ausgebrochenen Lungenkrankheit ist auch am WEF in Davos ein grosses Thema. Gesundheitsminister Alain Berset sagte am Mittwoch vor den Medien, dass die Schweiz die Situation sehr genau verfolge und gut vorbereitet sei. An den Flughäfen Zürich und Genf werden aktuell keine Massnahmen ergriffen.
Berset bot am Weltwirtschaftsforum dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, Hilfe der Schweiz bei der Bekämpfung des Coronavirus an. Wie diese Hilfe im Kampf gegen das Coronavirus konkret aussehen könnte, führte er nicht aus.
In der Schweiz existiert laut Berset für solche Ereignisse ein Aktionsplan. Dieser werde umgesetzt, sollte sich die Situation weiter entwickeln.
Die WHO hatte für Mittwoch wegen der sich rasant ausbreitenden Lungenkrankheit ein Krisentreffen in Genf einberufen. Experten berieten darüber, ob ein internationaler Gesundheitsnotstand ausgerufen wird.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verfolgt nach eigenen Angaben die Lageentwicklung in der Schweiz und weltweit aufmerksam. Aktuelle Informationen zur Krankheit finden sich auf den Webseiten des BAG.
Das BAG stellt hier fest, dass obwohl direkte Flugverbindungen von Wuhan nach London, Paris und Rom existierten, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko einer Einschleppung aktuell als gering einschätze. Gleiches gelte für die Schweiz. Massnahmen bei der Einreise, wie sie in einigen Ländern in Südostasien ergriffen wurden, seien daher derzeit nicht angezeigt.
Das BAG bereitet sich auf mögliche Szenarien einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus vor, hiess es auf Anfrage. Man werde Empfehlungen der WHO zur Kenntnis nehmen und sich bei allfälligen Massnahmen darauf stützen. Das BAG entscheide aber autonom und werde darauf achten, was für die Schweiz sinnvoll und angebracht sei.
An den Flughäfen Zürich und Genf werden aktuell noch keine zusätzlichen Massnahmen zum Schutz von Reisenden und Angestellten unternommen. Man warte auf konkrete Anweisungen und Vorgaben des BAG, erklärten Flughafen-Sprecher in Zürich und Genf auf Anfrage.
Das Nationale Referenzzentrum für neuauftretende Viruserkrankungen (NAVI) in Genf sei laut BAB in der Lage, das neue Coronavirus labordiagnostisch nachzuweisen. Verdachtsfälle würden gemäss den bestehenden Richtlinien für MERS abgeklärt und, falls nötig, behandelt.
(dsc/sda)