Im Libanon fehlt es wegen des aktuellen Konfliktes zwischen der Hisbollah und Israel an sauberem Trinkwasser. Die Schweiz hat deshalb beschlossen, die laufenden Hilfsmassnahmen im Bekaa-Tal zu unterstützen. Für die Betroffenen soll der Zugang zu Wasser gewährleistet werden.
Die Hilfsmassnahmen werden während der nächsten drei Monate andauern und ergänzen laufende Aktivitäten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) im Rahmen der Krise im Libanon, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch mitteilte. Bereits im September hatte die Deza sieben Millionen Franken bereitgestellt.
Die Deza habe nun fünf Trinkwassermodule in die Region geschickt, von denen jedes über 5000 Personen versorgen könne. Die Module seien am Mittwoch in Tripoli eingetroffen und werden in verschiedenen Orten im Bekaa-Tal aufgestellt.
Zwei Spezialisten sind laut EDA angereist, um das kleine Deza-Team in Zahlé zu unterstützen. Sie installieren die Geräte und sorgen für die Aufbereitung und Analyse des Wassers. Die Deza führt vor Ort seit mehreren Jahren ein Projekt durch, das eine effiziente Wasserbewirtschaftung gewährleisten soll.
Über 870'000 Menschen flohen laut dem EDA vor den Angriffen in andere Teile des Libanons, darunter rund 100'000 ins Bekaa-Tal. In dieser Bergregion entlang der Grenze zu Syrien lebten bereits zuvor zahlreiche syrische Flüchtlinge. Die humanitäre Lage habe sich verschlechtert, insbesondere der Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Die Deza arbeitet ausserdem mit der Nichtregierungsorganisation Oxfam zusammen, die in der Nähe von natürlichen Quellen zehn 95'000-Liter-Tanks aufstellen werde, so das EDA. Das aufbereitete Wasser werde mit Tankwagen verteilt. Auf diese Weise werden laut Mitteilung pro Tag rund 60'000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. (sda)