US-Experten haben in Wechselrichtern aus chinesischer Produktion, die in den USA zum Einsatz kommen, undokumentierte Kommunikationshardware gefunden. Bei den in den Bauanleitungen nicht aufgeführten Teilen handelt es sich unter anderem auch um versteckte Mobilfunkgeräte. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und zitiert dabei zwei anonyme Quellen. Die beiden Personen geben an, sie hätten keine Erlaubnis, mit Medien zu kommunizieren.
Wechselrichter werden benötigt, um Gleichstrom in Wechselstrom zu wandeln. Sie kommen bei Solaranlagen, aber auch in Batterien oder Ladegeräten zum Einsatz – und sind oftmals so konzipiert, dass sie per Internet ferngesteuert und -gewartet werden können. Um einen ungewollten Eingriff (aus China) zu verhindern, kommen in der Regel Firewalls zum Einsatz. Mit den gefundenen Teilen könnten diese umgangen werden – beispielsweise für einen Sabotageakt.
Um welche Modelle und Hersteller es sich dabei handelt, und bei wie vielen Anlagen diese zum Einsatz kommen, wird nicht erwähnt. Unbekannt ist ebenfalls, ob diese auch nach Europa ausgeliefert werden. Auch über den Umfang der Untersuchung von chinesischen Wechselrichtern schweigen sich die beiden Quellen aus. Nicht bekannt sind auch die Anzahl und die Häufigkeit solcher «bösartigen» chinesischen Kommunikationseinheiten.
Einige grössere Stromlieferanten aus den USA haben bereits angekündigt, den Einsatz von chinesischen Wechselrichtern zu minimieren.
Die Aussagen der beiden anonymen Quellen fallen in eine Zeit, in der die USA mit China um massive Zölle ringen. Aktuell haben beide Parteien die Tarife für 90 Tage stark reduziert – was danach geschieht, steht in den Sternen.
US-Präsident Trump glaubt, mit dem Zollkrieg die eigene Wirtschaft ankurbeln zu können – und gleichzeitig die nach China ausgelagerte Güterproduktion zurück in die USA zu holen. Bei den drei grössten Herstellern von Wechselrichtern (Zahlen aus dem Jahr 2022) handelt es sich ausschliesslich um chinesische Firmen.
Fast jeder dritte (29 Prozent) Wechselrichter, der weltweit in Solaranlagen installiert wird, kommt von Huawei. Der Hardwaregigant aus Shenzhen wird immer wieder mit Spionage für die chinesische Regierung in Verbindung gebracht. Dies auch in der EU.
Mit dem Ausbau des europäischen Solarstroms wächst auch das Risiko, das chinesische Wechselrichter mit sich bringen. Der European Solar Manufacturing Council (ESMC) schätzt, dass über 200 GW (von 260 GW) der europäischen Solarstromkapazität mit Wechselrichtern aus China ins Netz gespeist werden. Bereits der plötzliche Ausfall von 3 bis 4 Gigawatt hätte laut Experten verheerende Folgen.
Erst kürzlich kam es in Spanien und Portugal zu einem landesweiten Stromausfall, nachdem fast schlagartig 15 Gigawatt weniger Leistung eingespeist wurden, die Netzfrequenz darauf absackte und die Stromversorgung zusammenbrach. 60 Millionen Menschen mussten bis zu 18 Stunden ohne Strom ausharren. Die Ursachen des Ausfalls sind hochkomplex und werden weiterhin untersucht.
Es gibt keinen "Wandel durch Handel". Das ist wohl die grösste Wirtschaftslüge, die man uns verkauft.