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Zionistenkongress-Gala in Basel mit Israels Staatspräsident Herzog

Zionistenkongress-Gala in Basel mit Israels Staatspräsident Herzog

29.08.2022, 19:1329.08.2022, 22:14
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Am Montagabend hat beim Abschluss der Feierlichkeiten zum Jubiläum des ersten Zionistenkongresses in Basel die Gala mit Israels Staatspräsident Isaac Herzog und dem Schweizer Bundesrat Guy Parmelin begonnen. Gefeiert wurde im Musiksaal des Stadtcasinos, dort wo Theodor Herzl vor exakt 125 Jahren den Judenstaat ausgerufen hatte.

Die Gala im Stadtcasino wurde wie die am Sonntag und Montagnachmittag vorangegangenen Veranstaltungen im Basler Kongresszentrum von einem grossen Sicherheitsaufgebot begleitet. Über der Stadt kreisten Armee-Helikopter, am Stadtrand standen Fliegerabwehr-Soldaten in Bereitschaft und das Stadtcasino am Steinenberg sowie das Luxushotel Les Trois Rois am Rhein waren festungsmässig eingezäunt worden.

Guests chat during the reception of the 125th anniversary of the first Zionist congress in Basel, Switzerland on Monday, August 29, 2022. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Basel ist ortsweise abgeriegelt wegen des Zionistenkongresses.Bild: keystone

Schweiz bietet Hand für den Dialog zwischen Israel und Palästina

Bundespräsident Ignazio Cassis hat dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog Unterstützung im Friedensprozess mit Palästina angeboten. Israel strebe Frieden mit all seinen Nachbarn an, sagte Herzog am Montag bei seinem Besuch in Bern.

Israel sei aber gezwungen, terroristische Bedrohungen mit «gewissen Regeln» zu bekämpfen, sagte der Staatspräsident an einer Medienkonferenz auf dem Landsitz Lohn in Kehrsatz bei Bern. Die Schweiz habe historisch bei der Friedensvermittlung als auch der Gründung des Staates Israel eine besondere Position.

Im Februar warf die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Israel im Umgang mit Palästinensern insbesondere in den von Israel besetzten Gebieten Apartheid vor. Auf diesen Bericht von einem Medienschaffenden angesprochen, sagte Herzog: «Alle Menschenrechte gelten für alle Menschen in Israel.»

Wissenschaftliche Kooperation fördern

Mit dem Treffen wollte die Schweiz nicht nur ihre Guten Dienste für eine Friedenslösung anbieten. Auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit will sie mit Israel stärken. Vertreterinnen und Vertreter des schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) und der Israelischen Wissenschaftsstiftung haben am Montag eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Innovationsbereich unterschrieben.

Israel ist laut Mitteilung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz im Nahen Osten und Nordafrika. Der SNF habe in den letzten gut zehn Jahren über 400 Projekte unterstützt, die eine Zusammenarbeit mit Israel beinhalten.

Swiss Federal President Ignazio Cassis, center, and Israel's President Isaac Herzog, left, shake hands beside Swiss Federal Councillor Guy Parmelin, during Herzog's official visit in Kehrsat ...
Der Bundespräsident Ignazio Cassis mit dem iraelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog, 29. August 2022. Bild: keystone

«In Basel habe ich den Judenstaat gegründet»

Das Stadtcasino besitzen in der Geschichte des Staates Israel einen wichtigen Stellenwert. Der Wiener Journalist und Autor Theodor Herzl (1860 –1904) hatte vor 125 Jahren Juden aus aller Welt nach Basel geladen, um einen Ausweg aus der Bedrängnis durch den überall grassierenden Judenhass zu finden. Die Idee eines eigenen Staates für Jüdinnen und Juden entstand.

In seinem Tagebuch verewigte Herzl damals die berühmten Sätze: «In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in 50 wird es jeder einsehen.» Es dauerte 51 Jahre: Am 14. Mai verlas David Ben-Gurion (1886-1973) in Tel Aviv die israelische Unabhängigkeitserklärung.

(yam/sda)

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