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Serbien

Anschlag auf israelische Botschaft in Belgrad – Angreifer erschossen

Police officers block off traffic at an intersection close to the Israeli embassy in Belgrade, Serbia, Saturday, June 29, 2024. An attacker with a crossbow wounded a Serbian police officer guarding th ...
Grosses Polizeiaufgebot in der Nähe der israelischen Botschaft in Belgrad, 29. Juni 2024.Bild: keystone

Mann mit Armbrust attackiert israelische Botschaft in Belgrad – Angreifer erschossen

29.06.2024, 14:4129.06.2024, 16:11
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Ein zum Islam konvertierter Serbe hat am Samstag mit einer Armbrust auf einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad geschossen.

Der Gendarm, der von dem Pfeil am Hals getroffen wurde, erwiderte den Angriff mit der Schusswaffe und verletzte damit den Attentäter tödlich, berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Der Wachbeamte aus den Reihen der serbischen Gendarmerie wurde im Krankenhaus operiert, sein Zustand sei stabil, hiess es in dem Bericht.

Der serbische Innenminister Ivica Dacic bezeichnete den Angriff als Terroranschlag. Bei dem, Attentäter habe es sich um einen Serben aus dem Umland von Belgrad gehandelt, sagte Dacic laut RTS. Zuletzt habe der 25-Jährige in Novi Pazar gewohnt, dem Hauptort der serbischen Region Sandschak, in der mehrheitlich muslimische Bosniaken leben. Die ethnischen Serben sind fast ausschliesslich orthodoxe Christen.

Ministerpräsident Milos Vucevic verurteilte den «abscheulichen Terroranschlag» aufs Schärfste. «Der Staat Serbien ist in der Lage, entschieden auf die Bedrohung durch den Terrorismus zu reagieren», sagte er laut RTS. Auch das israelische Aussenministerium sprach von einem versuchten Terrorakt. Botschaftspersonal sei nicht verletzt, die Botschaft vorläufig geschlossen worden.

Der Attentäter starb an den Folgen der Verletzungen, die ihm der Gendarm mit seiner Schusswaffe zugefügt hatte. Der Wachbeamte habe aus Notwehr gehandelt, so die Staatsanwaltschaft. Die Identität des Attentäters sowie die näheren Umstände des Anschlags seien noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Pfeil aus der Armbrust wurde dem Gendarmen im Krankenhaus operativ entfernt, berichtete RTS unter Berufung auf Krankenhausärzte. (sda/dpa)

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