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Skandinavien

Mutter in Schweden soll Sohn fast 30 Jahre lang isoliert haben

Mutter in Schweden soll Sohn fast 30 Jahre lang isoliert haben

01.12.2020, 10:4701.12.2020, 10:47
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In Schweden steht eine 70-jährige Frau unter Verdacht, ihren Sohn jahrzehntelang isoliert zu haben. Die Zeitung «Expressen» berichtete am Montagabend, eine Verwandte habe den heute 41-jährigen Mann in der völlig verwahrlosten Wohnung gefunden.

Er sei von der Aussenwelt abgeschnitten gewesen sein, seit er zwölf Jahre alt gewesen sei.

Die Polizei wollte Einzelheiten zu dem Fall nicht kommentieren, bestätigte aber am Dienstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Frau festgenommen worden sei. Gegen sie werde wegen Freiheitsberaubung und schwerer Körperverletzung ermittelt. Die Frau weise die Vorwürfe zurück.

Die Verwandte sagte gegenüber «Expressen», sie habe lange den Verdacht gehabt, dass die Frau ihren Sohn eingesperrt habe. Als sie gehört habe, dass die 70-Jährige im Krankenhaus sei, sei sie am Sonntagabend zu der Wohnung gegangen.

«Es war wie in einem Horrorfilm», sagte sie der Zeitung. Die Wohnung sei dunkel und völlig zugemüllt gewesen. Der Mann habe in einer Ecke auf dem Boden gesessen. Er habe kaum sprechen können. Er habe trotz seines Alters nur wenige Zähne und Wunden an den Beinen. Sie habe einen Krankenwagen gerufen, die Ärzte im Krankenhaus hätten schliesslich die Polizei alarmiert.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sich der Mann weiterhin im Krankenhaus befinde. Zu der Art der Verletzungen wollte sie sich nicht äussern. (aeg/sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insert_brain_here
01.12.2020 10:56registriert Oktober 2019
Psychische Probleme plus Behördenversagen ergibt eine furchtbare Tragödie.
Wie kann ein schulpflichtiges Kind plötzlich verschwinden und niemand stellt Fragen bzw. stellt Nachforschungen an?
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Name_nicht_relevant
01.12.2020 12:47registriert Mai 2019
Der Arme Mann, hat sein Halbes Leben verpasst und da ist die Schulbildung nichts gegen Soziale Kontakte. Wie konnte nur die Famillie, Bekannten und das Umfeld so etwas nicht bemerken. Ich wünsche Ihm das er wenigsten ab Heute, seine Freiheit geniessen und noch ein schönes Leben führen darf. Tragisch so eine Geschichte.
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