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Spanischer Rapper wegen Beleidigung der Monarchie festgenommen

Spanischer Rapper wegen Beleidigung der Monarchie festgenommen

16.02.2021, 10:2916.02.2021, 11:42
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Rap singer Pablo Hasél reacts next to police officers before being detained at the University of Lleida, Spain, Tuesday, Feb. 16, 2021. A rapper in Spain and dozens of his supporters have locked thems ...
Pablo Hasél erhebt die Faust - verhaftet wird er trotzdem.Bild: keystone

Die spanische Polizei hat am Dienstagmorgen den wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung von Gewalt zu einer Haftstrafe verurteilten Rapper Pablo Hasél festgenommen.

Der 32-Jährige hatte sich in der Universität der katalanischen Stadt Lleida (Lérida) verbarrikadiert, berichtete die Zeitung «La Vanguardia». Hasél, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heisst, hatte es abgelehnt, die Haftstrafe freiwillig anzutreten. Mehrere Dutzend Studenten, die die Festnahme zu verhindern suchten, wurden von der Polizei abgeführt.

Ein Gericht hatte den in ganz Spanien für seine teils radikalen Texte bekannten Musiker wegen Beleidigung des Königshauses und der Verherrlichung von Gewalt in seinen Texten zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Hasél hatte den Altkönig Juan Carlos I., der sich nach Korruptionsvorwürfen und angesichts von Justizermittlungen nach Abu Dhabi abgesetzt hat, unter anderem einen «Dieb» genannt und Gewaltfantasien gegen konservative Politiker in seine Texte eingebaut. Er selbst sieht das durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Rap singer Pablo Hasél, background, is surrounded by his supporters as police officers try to arrest him at the University of Lleida, Spain, Tuesday, Feb. 16, 2021. A rapper in Spain and dozens of his ...
Bild: keystone

Die Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe ist in Spanien umstritten. Die linke Regierung in Madrid will die Gesetze so ändern, dass jemand wie Hasél nicht mehr zu einer Haftstrafe verurteilt werden kann. Für den Rapper kommt diese Initiative allerdings zu spät. (aeg/sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Blocher Jo
16.02.2021 11:12registriert Juni 2020
Gewaltfantasien äussern gegen Personen sind keine freie Meinungsäusserung, sondern strafbar. Ich denke, in jedem funktionierenden Rechtsstaat!
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Zum Kommentar
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    «Zu lange den Märchenerzählungen geglaubt»: Wie stark ist Putins Armee wirklich?
    Täuscht Kreml-Herrscher Wladimir Putin bloss militärische Stärke vor, wenn er sämtliche Vorschläge für einen Waffenstillstand ablehnt und Friedensverhandlungen sabotiert? Zunehmend werden solche Expertenstimmen laut.

    Mit Ferndiagnosen ist es so eine Sache: Renommierte Experten wie Markus Reisner oder Alexander Gabujew haben in Interviews in dieser Zeitung vor einem Sieg Russlands gewarnt, sollte die Ukraine nicht wesentlich umfangreicher als bisher vom Westen mit Nachschub und neuer Militärtechnologie versorgt werden.

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