Die Stiere sind in Pamplona nach langer Corona-Pause wieder los: In der nordspanischen Stadt ist am Mittwoch das berühmte wie auch umstrittene «Sanfermines»-Fest eröffnet worden.
🔴 Así ha sido el chupinazo que da el pistoletazo de salida a los Sanfermines, tras dos años de parón por la pandemia pic.twitter.com/Zr92lHOx9j
— CIU Cuerpos Institucionales y Ciudadanos Unidos. (@Cuerpospolicia1) July 6, 2022
Kurz nach 12.00 Uhr wurde vor rund 12'000 begeisterten Menschen vom Rathaus-Balkon aus die Eröffnungsrakete «Chupinazo» abgefeuert.
«Viva San Fermín», schrien die dichtgedrängten Menschen. Sie tanzten, sangen und schwenkten die traditionellen roten Halstücher. Das Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín findet erstmals seit 2019 wieder statt. Das Fest lockt unzählige Touristen aus aller Welt an. Über Pamplona schrieb auch der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten grösseren Roman «Fiesta» (1926).
🔻 Así vibraba la Plaza del Ayuntamiento de Pamplona tras la salida de la banda de gaiteros momentos después del Txupinazo que ha dado inicio a los Sanfermines.#Sanfermines2022 #SanFermín22 pic.twitter.com/gIZz3acCqr
— Pamplona Actual (@Pamplonaactual) July 6, 2022
Höhepunkt der seit über 400 Jahren stattfindenden Veranstaltung ist die tägliche Stierhatz: An insgesamt acht Tagen werden vormittags jeweils sechs Kampfstiere durch die engen Gassen der Altstadt in die Arena getrieben. Dabei laufen Hunderte von Menschen – vorwiegend junge Männer – vor den rund 600 Kilogramm schweren Bullen her. Jedes Jahr werden bei diesen Mutproben Dutzende verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009.
Und auch dieses Jahr wurden bereits Verletzte gemeldet: Bei der ersten Stierhatz des diesjährigen Sanfermines-Festes sind in Pamplona im Norden Spaniens mindestens fünf Läufer verletzt worden.
Es habe allerdings keine Verletzungen durch Hornstösse gegeben, teilten die Organisatoren mit. Die fünf verletzten Männer seien mit Prellungen und Quetschungen ins Krankenhaus gebracht worden, hiess es. Ein 25-Jähriger habe bei einem Sturz etwa eine Schädelprellung erlitten.
Während der Sanfermines gibt es in der 200'000-Einwohner-Stadt der Region Navarra allerdings nicht nur Stierrennen.
Einen Tag vor den Sanfermines machte die Tierschutzorganisation PETA Deutschland gemeinsam mit ihren internationalen Partnerorganisationen und AnimaNaturalis auf das Leid der Stiere und Ochsen aufmerksam, die durch die Strassen getrieben werden. Die Aktivisten liefen dazu in Dinosaurierkostümen durch die Strassen der Stadt – auf der gleichen Strecke, auf der das berüchtigte Stierrennen stattfindet.
Bei dem mehrtägigen Event sind bei den Stierläufen 48 Stiere im Einsatz. Die Tiere werden durch die engen Gassen der Stadt bis in die Stierkampfarena gejagt, wo sie in einem blutigen Kampf getötet werden. (lab/saw, mit Material der sda)