Bodentruppen der syrischen Regierung sind in die von Rebellen gehaltene Stadt Chan Scheichun in der Region Idlib eingedrungen. Damit ist ihnen nach Meinung der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ein entscheidender Sieg gelungen.
Die umstrittene syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Regierungskräfte und ihren russischen Verbündeten seien nach heftigen Luftangriffen und Artilleriebeschuss am späten Montagabend in Stadtteile von Chan Scheichun eingezogen, nachdem sich die Rebellen zurückgezogen hätten.
Der Vorsitzende der Beobachtungsstelle Rami Abdel Rahman sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Das ist ein entscheidender Sieg für die Regierungstruppen.» Die grösste Stadt im Süden von Idlib, Chan Scheichun, liegt an der strategisch wichtigen Strasse von Damaskus nach Aleppo und führt auch durch Homs.
#Syria #خان_شيخون
— IWN (@A7_Mirza) August 19, 2019
Map Update: Military situation in Northern #Hama and Southern #Idlib Provinces.#SAA cut the northern road of #KhanSheikhoun. (Nimr CP included)
HD Map: https://t.co/gA6f0MxgUF pic.twitter.com/gRXq6RryUK
Aktivisten veröffentlichten in den sozialen Medien Videos, auf denen zu sehen ist, wie Dutzende Granaten auf die Stadt abgefeuert wurden. «Die Regimekräfte verfolgen eine Politik der verbrannten Erde, um Städte und Gemeinden unter Kontrolle zu bekommen», schrieben sie.
#BREAKING: Since 2 hours ago, Su-24M2 & Su-34 strike bombers of #Russia Air Force have carried-out airstrikes against #AlQaeda's Hayat Tahrir al-Sham (#HTS) in #KhanShaykhun. It is now reported that the #Syria Arab Army (#SAA) liberated the town totally around an hour ago. pic.twitter.com/Tz9MKGDyb9
— Babak Taghvaee (@BabakTaghvaee) August 19, 2019
Rahman hatte vor wenigen Tagen gewarnt, dass, wenn die Regierungskräfte die Stadt einnehmen würden, die Rebellen auch im Norden der benachbarten Provinz Hama in eine schwierige Lage kommen würden. «Entweder werden sie sich zurückziehen müssen oder bis zum Ende kämpfen, weil sie belagert werden.»
Die USA forderten Syrien zur Mässigung auf. US-Aussenamtssprecherin Morgan Ortagus schrieb auf Twitter: «Das Assad-Regime und seine Verbündeten müssen zum Waffenstillstand in Idlib zurückkehren.»
Der Beobachtungsstelle zufolge wurden durch die Gewalt der vergangenen Tage im Süden von Idlib rund 25'000 Menschen vertrieben – meist in ländliche Gebiete im Norden, in die Stadt Idlib und Gebiete nahe der Grenze zur Türkei.
Die Vereinten Nationen hatten im Juli mitgeteilt, dass durch die Angriffe der syrischen Regierungstruppen zur Einnahme von Idlib seit April mehr als 400'000 Menschen vertrieben worden seien.
Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte erklärt, seit Beginn der Angriffe Ende April seien mehr als 900 Zivilisten getötet worden, darunter 235 Kinder. (sda/dpa)
Und nun ernsthaft: Man kann vom Regime halten was man will. Aber solange die Rebellen von solchen Organisationen angeführt werden, werden sie nie die Sympathien der Mehrheit erlangen. Die Syrer werden sich wohl noch gut an die Zeiten des IS erinnern.