Die islamistische Al-Nusra-Front in Syrien sagt sich offiziell vom Terrornetzwerk Al-Kaida los und benennt sich zudem um. Ziel ist die Bildung einer neuen Front und die Vereinigung verschiedener Dschihadisten-Gruppen.
Der neue Name lautet Dschabhat Fatah al-Scham, wie ihr Anführer Abu Mohammed al-Dschaulani am Donnerstag in einer Videonachricht bekannt gab.
Die Al-Nusra-Front («Unterstützer-Front») gehört in Syrien zu den stärksten Milizen. Stark ist die Gruppe vor allem in der Provinz Idlib. Obwohl ideologisch eng mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verwandt, sind beide Gruppen miteinander verfeindet. Andere, gemässigtere Rebellengruppen, wie etwa gewisse Brigaden der Freien Syrischen Armee (FSA), kooperieren im Kampf gegen die Regierungstruppen.
Al-Dschaulani dankte der Al-Kaida-Führung für deren Verständnis, dass die Trennung unumgänglich sei. Zuvor hatte die Al-Kaida-Führung die Abspaltung ausdrücklich gutgeheissen. Wichtiger als die Zugehörigkeit zu Al-Kaida sei, dass die Miliz geeint und schlagkräftig bleibe, hiess es.
Die Nusra-Front wird von den USA als Ableger der extremistischen Al-Kaida und als Terrorgruppe eingestuft. Sie wurde deshalb von den Syrien-Friedensgesprächen im Februar ausgeschlossen. Russland und die USA beraten zudem über eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen die Organisation.
Nun werde sie keine Verbindung zu anderen externen Organisationen haben, sagte Anführer al-Dschaulani. Damit falle der Vorwand für die internationale Gemeinschaft weg, wegen der Verbindungen der Nusra-Front zur Al-Kaida Syrer anzugreifen. (tat/sda/dpa/reu)
Es gab schon einmal eine Vereinigung dieser Gruppierungen unter dem Namen "islamische Front". Überlebte zum Glück nur ein paar Tage, auch wenn sie sich nie offiziell auflöste.
Ihre Ideologie unterscheidet sich kaum von der des IS (Kalifat, Vertreibung von Minderheiten), ich sehe also keinen Grund, warum man diese anders behandeln sollte.