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In Seine verendeter Orca ist womöglich wegen Vereinsamung verhungert

In Seine verendeter Orca ist womöglich wegen Vereinsamung verhungert

06.07.2022, 15:22
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Ein in der Seine in Frankreich verendeter Orca ist nach der Untersuchung von Experten verhungert. Der Wal sei gestorben, weil er nicht mehr gegessen habe, sein Magen sei leer gewesen, teilte die Präfektur in Rouen am Mittwoch mit.

Der Grund dafür lasse sich nicht sicher feststellen, die Vereinsamung des Wals könne aber der Auslöser gewesen sein. Gelegentlich werde dies bei Meeressäugern beobachtet, die üblicherweise in einer Gruppe lebten und jagten. Der Umstand, dass der Wal sich statt im Meer in dem Fluss aufgehalten hat, spielte nach Überzeugung der Fachleute keine Rolle.

Orca Killerwal
Üblicherweise halten sich Orcas im Meer auf. So wie dieser hier vor der spanischen Insel Teneriffa. Bild: shutterstock

Bei der Autopsie des Orcas stellten die Wissenschaftler im Bereich des Gewebes am Kopf Munition sicher. Die Kugel habe den Wal aber nicht nachhaltig verletzt oder zu seinem Tod beigetragen. Der Beschuss des Orcas könne Wochen oder Monate zurückliegen. Die Staatsanwaltschaft in Rouen muss nun prüfen, ob ermittelt wird.

Bei dem Orca handelte es sich nach der Untersuchung um ein noch nicht ausgewachsenes Weibchen von über vier Metern Länge mit einem Gewicht von 1100 Kilo. Das Skelett des Wals soll im nationalen Naturkundemuseum in Paris ausgestellt werden.

Der Orca war seit Anfang April immer wieder in der Seine gesichtet worden und Ende Mai verendet. Versuche, ihn mithilfe von Walgeräuschen Richtung Meer zu leiten, schlugen fehl. Üblicherweise sind Orcas eher vor den Küsten Schottlands, Islands und Norwegens zu Hause sowie weiter südlich im Atlantischen Ozean im Golf von Biskaya.

Kürzlich wurde in der Mündung der Seine bei Le Havre erneut ein Wal gesichtet. Dieses Mal handelt es sich um einen rund zehn Meter langen Finnwal. Das Auftauchen einzelner dieser Wale an der Küste ist nicht ungewöhnlich. Der gesichtete Wal machte einen gesunden Eindruck. (saw/sda/dpa)

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Unheimliche Bilder aus den Tiefen der Ozeane
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