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Schiesserei in Supermarkt – Schütze tötet 10 Menschen

Firefighters salute an ambulance as it leaves a King Soopers grocery store where authorities say multiple people have been killed in a shooting, Monday, March 22, 2021, in Boulder, Colo. (AP Photo/Dav ...
Rettungskräfte stehen Spalier für den im Einsatz getöteten Polizisten.Bild: keystone

Blutbad in US-Supermarkt kostet 10 Leben – die wichtigsten Fragen und Antworten

23.03.2021, 00:1923.03.2021, 14:58
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Was ist passiert?

Ein Schütze hat im US-Bundesstaat Colorado zehn Menschen getötet. Schauplatz der Bluttat war am Montagnachmittag ein Supermarkt, der zu einem Einkaufskomplex mit mehreren Geschäften und Cafés in der Stadt Boulder nordwestlich von Denver gehört. Unter den Toten ist auch ein Polizist. Polizeichefin Maris Herold erklärte am Montagabend (Ortszeit), der getötete Kollege sei einer der ersten Beamten am Tatort gewesen und erschossen worden.

Was weiss man über den Täter?

Noch nicht viel. Ein Verdächtiger wurde in Gewahrsam genommen. Zum Motiv machten die Behörden mit Verweis auf das frühe Stadium der Ermittlungen keine Angaben.

Wie lief der Einsatz ab?

Zunächst seien bei der Polizei Meldungen über Schüsse und eine verdächtige Person mit einem Patrouillengewehr eingegangen, erklärte Herold. Die Polizei rückte mit einem massiven Aufgebot an – der Ladenkomplex wurde umstellt, auch schwer bewaffnete Spezialkräfte waren im Einsatz. Per Lautsprecher riefen die Sicherheitskräfte den Verdächtigen zum Aufgeben auf.

Was sagen Augenzeugen?

Augenzeugen berichteten von mehreren Schüssen und reglosen Menschen auf dem Boden des Supermarktes und auf dem Parkplatz. Auf Videobildern war zu sehen, wie ein Mann mit blutüberströmtem Bein und nacktem Oberkörper von der Polizei abgeführt wurde. Ob es sich dabei um den Verdächtigen handelte, war zunächst unklar. Wir zeigen deshalb keine Bilder davon.

«Es fühlt sich an wie der sicherste Ort in Amerika, und ich wurde gerade fast getötet, weil ich eine Limo und eine Tüte Chips gekauft habe», sagte ein schockierter Augenzeuge namens Ryan Borowski dem Sender CNN. Er berichtete, dass es im Supermarkt mehrmals laut geknallt habe. Beim dritten Knall seien die Leute nur noch gerannt.

Wie äussern sich Behörden?

Der zuständige Bezirksstaatsanwalt Michael Doherty sagte: «Es ist eine Tragödie und ein Alptraum.» Gouverneur Jared Polis sprach von einem «entsetzlichen Ereignis». Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall in Colorado informiert worden und werde auf dem Laufenden gehalten.

In den USA kommt es quasi täglich zu tödlichen Zwischenfällen mit Waffen, die dort leicht zu kaufen sind. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik aus dem Jahr 2018 insgesamt 39'740 Schusswaffentote in den USA – also etwa 109 Tote pro Tag.

Vergangenen Dienstag waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia innerhalb kurzer Zeit acht Menschen erschossen worden. Sechs von ihnen hatten einen asiatischen Hintergrund, sieben Opfer waren Frauen. Als Motiv für die brutalen Angriffe nannte der weisse Tatverdächtige Sexsucht und das Ziel, die «Versuchung» durch Massage-Salons ausmerzen zu wollen. Die Bluttat hatte in den USA die Debatte über zunehmende Diskriminierung und Anfeindung asiatischstämmiger Amerikaner angefacht. (sda/dpa)

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eledesh
23.03.2021 01:09registriert Juni 2019
This is america...
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Coffeetime ☕
23.03.2021 00:31registriert Dezember 2018
Okay, das Jahr ist noch nicht ganz 3 Monate alt und der wievielte Schiesswutige ist das?
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Name_nicht_relevant
23.03.2021 06:27registriert Mai 2019
Wie ein Zeuge sagte, er wollte nur eine Tüte Chips kaufen der Film war aber real und nicht Lustig. Wann begreift dieses Land das all diese 108toten pro Tag nur Sie mit einer Gesetzesänderung ändern könnten. Zuerst wurden die Menschen wegen dem Ignoriert, danach Corona und inzwischen kann man nur hoffen und sich Glücklich schetzen, wenn man Normal stirbt. Was für ein Armutszeugnis für das Land & ihre Menschen.
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