Nach den von mehreren Frauen erhobenen Missbrauchsvorwürfen gegen den Schock-Rocker Marilyn Manson hat dessen Plattenfirma die Zusammenarbeit mit dem Musiker beendet.
Das Unternehmen Loma Vista Recordings teilte am Montag in einer von US-Medien verbreiteten Erklärung mit, aufgrund der «verstörenden Anschuldigungen» werde sie Mansons jüngstes Album nicht weiter vertreiben. Auch werde Loma Vista nicht mehr mit Manson bei künftigen Projekten zusammenarbeiten.
Die US-Schauspielerin Evan Rachel Wood und mehrere weitere Frauen erheben schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den 52-Jährigen. «Er hat sich mein Vertrauen erschlichen, als ich noch ein Teenager war, und mich dann jahrelang schrecklich missbraucht», schrieb die in der Vergangenheit mit Manson liierte Wood am Montag im Onlinedienst Instagram. «Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und zur Unterwürfigkeit manipuliert.»
Wood ist aus der Science-Fiction-Serie «Westworld» bekannt. Sie und mindestens vier weitere Frauen werfen Manson sexuellen Missbrauch bis hin zur Vergewaltigung vor, ausserdem Manipulation, erzwungenen Drogenkonsum, Einschüchterung, körperliche Gewalt und Todesdrohungen.
Die heute 33-jährige Wood war bis ins Jahr 2010 mit Manson in einer Beziehung. 2016 schilderte sie im Onlinedienst Twitter und dann 2018 vor einem Kongressausschuss, dass sie in der Vergangenheit Opfer sexueller Gewalt geworden sei. Namen nannte die Schauspielerin damals aber nicht.
Vertreter Mansons reagierten zunächst nicht auf Bitten um Stellungnahme zu den Vorwürfen. Schon 2018, nachdem die Missbrauchsvorwürfe gegen den Hollywoodmogul Harvey Weinstein publik geworden waren, war eine Anzeige gegen Manson erstattet worden. Dabei ging es um mutmassliche Sexualdelikte im Jahr 2011. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren aber ein.
Der Hardrocker Manson, der mit bürgerlichem Namen Brian Hugh Warner heisst, setzt in seinen Auftritten auf Schockeffekte und Provokation. Er kleidet sich im Gothic-Look und mischt in seine Bühnenauftritte Elemente von Satanskulten. (sda/afp)