Aus einem Gefängnis in der US-Grossstadt New Orleans sind zehn Männer ausgebrochen. Einer von ihnen wurde den zuständigen Behörden zufolge inzwischen gefasst, die neun anderen befinden sich weiterhin auf der Flucht. Zunächst war von elf Geflohenen die Rede gewesen, die Behörden korrigierten diese Zahl in einer späteren Pressekonferenz nach unten.
Man gehe davon aus, dass sie bewaffnet und gefährlich seien, hiess es ausserdem. Die Geflohenen waren laut Behörden unter anderem wegen Mordes, schwerer Körperverletzung und bewaffneten Raubüberfällen angeklagt und wurden teils auch schon verurteilt. Nach Angaben der Verantwortlichen läuft eine grossangelegte Suchaktion unter Beteiligung lokaler, bundesstaatlicher und bundesweiter Strafverfolgungsbehörden.
Die Haftanstalt im US-Südstaat Louisiana wurde vollständig abgeriegelt. Die Bevölkerung ist aufgerufen, wachsam zu bleiben und sich verdächtigen Personen nicht zu nähern. Einige Menschen, die möglicherweise gefährdet sein könnten, seien umgehend gewarnt und in Sicherheit gebracht worden, hiess es.
«Während einer routinemässigen Zählung am Morgen wurde festgestellt, dass mehrere Insassen fehlten», teilte eine Behördenvertreterin mit. Später erklärte einer ihrer Kollegen, wie es ersten Erkenntnissen zufolge zu dem Ausbruch kommen konnte: Die Männer nutzten demnach offenbar manipulierte Türen und gelangten so in einen Wartungsschacht. In einer behindertengerechten Zelle seien Toiletten und Schrauben entfernt worden – was laut Behörden von innen allein nicht möglich gewesen wäre. Es sei den Angaben zufolge möglich, dass den Geflohenen von Beamten geholfen wurde.
Über eine Zwischentür, die direkt ins Freie führte, erreichten die Männer schliesslich einen Innenhof und kletterten über die Gefängnismauer, an der offenbar kein Stacheldraht angebracht war. Dahinter verlief ein direkter Weg zu Bahngleisen und einer Autobahn.
Der Vertreter merkte an, dass das Gefängnis nur über geringe Sicherheitsvorkehrungen verfüge – obwohl dort zahlreiche Gefangene mit hohem Sicherheitsrisiko untergebracht seien. Seine Kollegin erklärte, der Vorfall mache deutlich, wie dringend Reparaturen und Modernisierungen der Einrichtung notwendig seien. Das Personal sei ausserdem stark überlastet. (hkl/sda/dpa)