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Tornado USA: Todesopferzahl steigt auf mindestens 26

Tornado tötet mindestens 26 Menschen in den USA

26.03.2023, 13:27
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Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Tornado im Süden der USA ist auf mindestens 26 gestiegen. Allein im ärmsten US-Bundesstaat Mississippi wurden dem Katastrophenschutz zufolge 25 Menschen getötet und Dutzende verletzt, hinzu kam laut Medienberichten mindestens ein Toter im benachbarten Alabama. Der Wetterdienst warnte vor weiteren heftigen Stürmen.

US-Präsident Joe Biden rief am Sonntagmorgen (Ortszeit) den Katastrophenfall für Mississippi aus. Damit können Bundesmittel für den Wiederaufbau freigegeben werden, wie das Weisse Haus mitteilte. Hilfe stünde unter anderem Privatpersonen und der Regierung des Bundesstaates zu. So könne es Zuschüsse etwa für Hausreparaturen, Notunterkünfte oder nicht versicherte Sachschäden geben, hiess es.

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Die Folgen des Tornados in der kleinen ländlichen Gemeinde Wren, Mississippi, 25. März 2023.Bild: keystone

Die Chefin der nationalen Katastrophenschutz-Behörde Fema, Deanne Criswell, und Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas wollten an diesem Sonntag die betroffene Region besuchen.

Mindestens ein Tornado war am Freitagabend durch Mississippi gefegt, mehrere Stürme tobten in der Region. Vor allem in den Städten Silver City und Rolling Fork richtete der Tornado Verwüstung an. Es wurden Dächer von Häusern gefegt, Bäume aus der Erde gerissen und Stromleitungen beschädigt. Einige Stadtteile wurden fast dem Erdboden gleich gemacht. «Wir werden alles tun, was wir können, um zu helfen», versprach US-Präsident Joe Biden angesichts der «herzzerreissenden» Bilder aus Mississippi.

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Die Aufräumarbeiten haben begonnen, 25. März 2023.Bild: keystone

Der Tornado traf am Freitag gegen 20.00 Uhr in Rolling Fork auf den Boden, wie Lance Perrilloux vom Nationalen Wetterdienst dem Sender NPR sagte. Er habe dann auf einer Strecke von mehr als 270 Kilometern binnen gut einer Stunde eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. «Dies ist einer der selteneren Tornados, die wir in der Geschichte von Mississippi gesehen haben, wenn man die Langlebigkeit und Stärke über einen bestimmten Zeitraum betrachtet», sagte Perrilloux. Mindestens ein weiterer, schwächerer Tornado könnte in dem Bundesstaat gewütet haben, das sei aber noch nicht bestätigt.

Für Sonntag warnte der Wetterdienst vor schweren Gewittern mit Hagelkörnern, die die Grösse von Hühnereiern erreichen könnten. Auch weitere Tornados und Windböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 110 Kilometern pro Stunde seien möglich. Die Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Stürme erst am Abend abschwächen und von vereinzelten Schauern gefolgt werden dürften.

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Die Trümmer auf dem Baseballfeld der Amory High School, Amory, Mississippi, 25. März 2023.Bild: keystone

Weil Mississippi als ärmster Bundesstaat der USA gilt, treffen derartige Katastrophen die Menschen dort besonders hart. Der Wiederaufbau könnte sich über viele Jahre hinziehen. In der fast völlig zerstörten Kleinstadt Rolling Fork wohnten bislang rund 2000 Menschen - viele von ihnen in ausgebauten Wohnwagen. Ein grosser Teil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze des Landes.

«Meine Stadt ist weg. Aber wir werden widerstandsfähig sein und wir werden zurückkommen», sagte der Bürgermeister der Stadt, Eldridge Walker, am Samstag im US-Fernsehen. Als die Sturmwarnung kam, hätten er und seine Frau Schutz in der Badewanne ihres Hauses gesucht. Nun biete seine Stadt das Bild «völliger Verwüstung». (cst/sda/dpa)

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