International
USA

Wiederaufbau nach Sturm «Ian» könnte Jahre dauern

Der Wiederaufbau könnte Jahre dauern – Schäden von Sturm «Ian» noch nicht absehbar

01.10.2022, 15:2601.10.2022, 15:48
Mehr «International»

Der Sturm «Ian», der schwere Zerstörungen in Florida und Schäden in anderen Bundesstaaten anrichtete, hat am Samstag weitgehend seine Kraft verloren. Ausläufer sorgten an der US-Ostküste bis nach New York für Regenfälle. Bevor er sich abschwächte, traf «Ian» noch als Hurrikan der Stufe eins von fünf auf die Küste von South Carolina und brachte Sturmfluten mit sich. Auf TV-Bildern waren komplett überflutete Strassen und ein teilweise zerstörter Pier zu sehen. Für mehr als 500'000 Haushalte in South und North Carolina sowie Virginia fiel der Strom aus, unter anderem weil umstürzende Bäume die Leitungen durchtrennten.

Wind gusts, blowing down King Street, twist umbrellas during Hurricane Ian in Charleston, S.C., on Friday, Sept. 30, 2022. (Grace Beahm Alford/The Post and Courier via AP)
Windböen während des Hurrikans Ian in Charleston (South Carolina) am Freitag, 30. September 2022.Bild: keystone
Eduardo Tocuya carries a dog he recovered in hopes of reuniting it with its owners, two days after the passage of Hurricane Ian, in Fort Myers Beach, Fla., Friday, Sept. 30, 2022. (AP Photo/Rebecca Bl ...
Eduardo Tocuya hat in den Trümmern eines Hauses in Fort Myers Beach (Florida) einen Hund geborgen am Freitag, 30 September 2022. Er hofft, das Tier wieder mit seiem Besitzer vereinen zu können.Bild: keystone

In Florida sind immer noch 700'000 Haushalte ohne Strom

Am Mittwoch war «Ian» als Hurrikan der Stufe vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde in Florida auf Land getroffen. Bei seinem Zug quer über den südlichen Bundesstaat hinterliess er Zerstörungen und Überschwemmungen. Allein beim Versorger Florida Light & Power waren am Samstag immer noch rund 700'000 Haushalte ohne Strom, wie ein Sprecher dem Nachrichtensender CNN sagte. In der Spitze seien es in den vergangenen Tagen mehr als zwei Millionen gewesen.

In den betroffenen Gebieten in Florida gingen Rettungsbemühungen und Räumungsarbeiten weiter. Die Küstenwache rettete unter anderem mit Hubschraubern mehr als 300 Menschen, zum Teil von Dächern und Bäumen, sowie gut 80 Haustiere.

In South Carolina Flutwellen bis zwei Meter Höhe

Nach Florida zog «Ian» zunächst aufs Meer hinaus, gewann dort wieder etwas an Kraft und erreichte am Freitag die Küste von South Carolina mit Windgeschwindigkeiten von rund 140 Kilometern pro Stunde. Wenige Stunden später schwächten sich die Winde auf rund 95 Kilometer pro Stunde ab und nach der gängigen Einstufung galt der Wirbelsturm damit nicht mehr als Hurrikan. Es wurde erwartet, dass «Ian» sich am Wochenende über Virginia auflöst.

In der Stadt Georgetown in South Carolina, in der «Ian» auf Land traf, stand Wasser in der zentralen Einkaufsstrasse. Die Kleinstadt Pawleys Island wurde von einer rund zwei Meter hohen Flutwelle getroffen.

Wiederaufbau könnte Jahre dauern

In Florida wird unterdessen immer offensichtlicher, wie gewaltig die Sturmschäden sind. Der Wiederaufbau werde Monate und zum Teil auch Jahre dauern, betonten Behörden. Weiterhin gab es keine umfassenden Angaben zu Opferzahlen. Die Behörden in Florida gehen nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass mehr als 20 Menschen durch den Sturm ums Leben gekommen sind, hauptsächlich durch Ertrinken. Klarheit über die Zahlen gebe es aber noch nicht, betonte Kevin Guthrie, Direktor der Behörde für Notfallmanagement in Florida.

US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag düstere Befürchtungen geäussert und gesagt:

«Dies könnte der tödlichste Hurrikan in der Geschichte Floridas sein.»

Am Dienstag war «Ian» als Hurrikan der Kategorie drei von fünf bereits in Kuba auf Land getroffen und hatte dort schwere Schäden angerichtet. Laut Regierung starben mindestens drei Menschen. Auch am Freitag waren grosse Teile des Karibikstaats weiter ohne Strom gewesen.

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Aufräumarbeiten nach Hurrikan Dorian
1 / 18
Aufräumarbeiten nach Hurrikan Dorian
Bahamaer warten an einer Tankstelle, um Benzin zu bekommen.
quelle: epa / cristobal herrera
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Tödlichster Hurrikan von Florida» – Sturm «Ian» hinterlässt Verwüstung
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Skunk42
01.10.2022 15:33registriert Februar 2022
Wusste schon eines der drei kleinen Schweinchen, dass man Häuser aus Stein bauen sollte.
288
Melden
Zum Kommentar
5
WHO: In 50 Jahren 154 Millionen Menschen durch Impfungen gerettet

In den vergangenen 50 Jahren haben Impfungen laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 154 Millionen Menschen gerettet - davon 146 Millionen Kinder unter fünf Jahren.

Zur Story