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Irak: Senden die USA 7000 weitere Soldaten in den Nahen Osten?

Senden die USA 7000 weitere Soldaten in den Nahen Osten?

06.12.2019, 06:0106.12.2019, 06:12
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Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen mit dem Iran erwägt das US-Verteidigungsministerium die Entsendung von 5000 bis 7000 weiteren Soldaten in den Nahen Osten. Dies sagte ein US-Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP.

Es handele sich um eine Antwort auf Angriffe von mit dem Iran verbündete Gruppen auf US-Interessen in der Region. Wann und wohin die zusätzlichen Truppen entsandt werden könnten, sagte er nicht.

epa04481006 (FILE) Paratroopers of the US Army enter a helicopter at the training area in Grafenwoehr, Germany, 10 February 2014. The United States is sending up to 1,500 more soldiers in non-combat r ...
Fallschirmjäger der US-Army in Grafenwöhr, Deutschland.Bild: EPA/DPA

John Rood, Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, sagte vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats, die Regierung beobachte «das Verhalten des Iran mit Sorge». «Wir beobachten die Bedrohungslage weiterhin und sind in der Lage, unsere Präsenz schnell anzupassen», fügte er hinzu.

Rood dementierte einen Bericht des «Wall Street Journal» über die mögliche Entsendung von 14'000 weiteren Soldaten in den Nahen Osten, womit sich die Zahl der seit dem Frühjahr in die Region entsandten US-Soldaten verdoppeln würde. Die Zahl war zuvor bereits von einer Pentagon-Sprecherin zurückgewiesen worden.

Auch Irak im Fokus

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich deutlich verschärft, seitdem US-Präsident Donald Trump vor anderthalb Jahren das internationale Abkommen zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms einseitig aufgekündigt und sukzessive die Sanktionen gegen den Iran verschärft hat.

Die USA sind zudem alarmiert über eine Zunahme der Angriffe auf US-Militärbasen im Irak. «Wir können froh sein, dass keiner getötet wurde», sagte ein anderer US-Behördenvertreter. Es gebe vermehrt Raketenangriffe. «Das ist eindeutig nicht der IS. Alle (Angriffe) gehen in die richtige Richtung und haben die richtige Entfernung», verglich er die militärischen Kapazitäten des Iran und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Unter anderem hätten fünf Raketen am Dienstag die US-Luftwaffenbasis Al-Asad getroffen – vier Tage nach einem Truppenbesuch von US-Vizepräsident Mike Pence im Irak. (sda/afp)

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    «Trump ist kein Diktator»
    Der US-Präsident überfordert die politische Konkurrenz, die Gerichte und auch die Medien mit immer neuen Entscheidungen. Einer der besten Kenner ist John Harris, Chefredaktor des amerikanischen Politmagazins «Politico». Ein Diktator sei Trump keineswegs, sagt er.

    Während der ersten Amtszeit von Donald Trump verzeichneten Newsportale – auch Ihr Medium «Politico» – einen deutlichen Anstieg bei Klickzahlen und Abonnements. Dieser Effekt würde sich bei einer Wiederwahl abschwächen, wurde erwartet. Ist das bislang der Fall?
    John Harris: Es gibt nach wie vor ein intensives Interesse an der Trump-Berichterstattung. Es liegt auf konstant hohem Niveau, und man beobachtet weniger Ausschläge als in der ersten Amtszeit, als die Zugriffszahlen stark schwankten. «Politico» setzte allerdings nie auf blosse Reichweite. Unser Fokus lag stets darauf, eine spezifische Zielgruppe zu erreichen – politische Entscheidungsträger in Washington oder anderen Machtzentren. Wir wollen den Wert unseres Journalismus über Abonnements oder gezielte Werbung monetarisieren.

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