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US-Justizministerin äussert Kritik an Einreiseverbot – und wird kurz darauf gefeuert

FILE - In this June 28, 2016, file photo, then-Deputy Attorney General Sally Yates speaks at the Justice Department in Washington. On Monday, Jan. 30, 2017, President Donald Trump fired acting Attorne ...
Sally Yates.Bild: J. David Ake/AP/KEYSTONE

US-Justizministerin äussert Kritik an Einreiseverbot – und wird kurz darauf gefeuert

31.01.2017, 03:3431.01.2017, 06:40
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US-Präsident Donald Trump hat die amtierende Generalstaatsanwältin Sally Yates nach ihrer Kritik an seinem Einreiseverbot entlassen. Das teilte das Weisse Haus am Montagabend (Ortszeit) mit.

Yates werde durch Dana Boente ersetzt. Der 62-Jährige aus Illinois war zuletzt Staatsanwalt für den östlichen Distrikt von Virginia. «Die amtierende Justizministerin, Sally Yates, hat das Justizministerium verraten, indem sie sich geweigert hat, die Rechtsverordnung zum Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten umzusetzen», hiess es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des Weissen Hauses.

Yates hatte zuvor erklärt, sie sei nicht überzeugt von der Rechtmässigkeit des Dekrets. Sie wies die Anwälte des Justizministeriums an, das umstrittene Einwanderungsverbot nicht zu verteidigen. So lange sie das Amt inne habe, werde das Ministerium keine Argumente zur juristischen Verteidigung des Erlasses vorbringen – es sei denn, sie gelange zu der Überzeugung, dass es angemessen sei.

Von Obama ernannt

Yates war von Präsident Barack Obama zur stellvertretenden Generalstaatsanwältin ernannt worden. Die neue Regierung bat sie, das Amt der obersten Chefanklägerin so lange auszuführen, bis der designierte Justizminister und Generalstaatsanwalt Jeff Sessions vom Senat bestätigt ist.

Yates teilte weiter mit, sie habe die Position des Justizministeriums festlegen wollen, da das Dekret schon in mehreren Verfahren angefochten wird. «Ich bin dafür verantwortlich, dass die Positionen, die wir vor Gericht einnehmen, im Einklang sind mit der institutionellen Verpflichtung, Gerechtigkeit zu suchen und für das Richtige einzustehen.» (cma/sda/reu/dpa)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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x4253
31.01.2017 06:36registriert Juli 2016
Trump befindet sich wohl mental noch immer in The Apprentice.
"You are FIRED!"

Good Night, America ...
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zombie woof
31.01.2017 04:36registriert März 2015
Was dem Führer nicht passt, wird weggeräumt.
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URSS
31.01.2017 06:10registriert März 2014
So wird das jetzt gemacht. Kritik unerwünscht. Wer Kritik übt wird gefeuert.
Wann nimmt Trump ,wie Erdogan ,die freie Presse an die Kandare?
Aus den grossen Firmen herrscht acht Tage nach seiner " Machtergreifung" schon jetzt ,wie in Diktaturen, ein vorauseilender Gehorsam.
Wo sind alle Bürgerrechtler? Wo ist das Parlament?
Wann wachen wir auf aus diesem Alptraum der gerade einmal 8 Tage dauert?
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