International
USA

Weisse Weihnacht und extreme Temperaturen – Sturm hält USA in Atem

epa10377844 Jessica Chan of Buffalo, New York, navigates deep snow as a large winter storm, which is affecting large portions of the United States, continues to hit Buffalo, New York, USA, 24 December ...
Massive Schneemassen: In den USA wüteten in den vergangenen Tagen gleich mehrere Schneestürme.Bild: keystone

Minus 40 Grad, massive Stromausfälle und Todesopfer: USA leiden an Weihnachten unter Kälte

24.12.2022, 15:2525.12.2022, 09:16
Mehr «International»

In weiten Teilen der USA erleben die Menschen das Weihnachtsfest in aussergewöhnlicher Kälte. Extreme Minustemperaturen, Eiswind und heftige Schneefälle führten vielerorts zu Stromausfällen – und forderten bereits mehrere Todesopfer. Nach Angaben der Webseite PowerOutage waren am Samstag zeitweise mehr als 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom, die meisten von ihnen an der Ostküste der USA. In einigen Landesteilen wurden bis zu Minus 40 Grad gemessen.

An Heiligabend schrieb der US-Wetterdienst auf Twitter, «Santa» – der Weihnachtsmann – werde vor allem in den östlichen zwei Dritteln des Landes mit eisigen Temperaturen konfrontiert sein. «Zum Glück kommt er vom Nordpol und ist an dieses Wetter gewöhnt», hiess es weiter in der weihnachtlichen Mitteilung. Im Südwesten und an der Westküste werde er hingegen etwas höhere Temperaturen erleben.

Für manche hatte der arktische Sturm «Elliott» aber sehr ernste Folgen: Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf örtliche Behörden von mindestens 23 Todesopfern. Im Bundesstaat Michigan war demnach am Freitagmorgen eine 82-jährige Frau tot vor einer Einrichtung für betreutes Wohnen aufgefunden worden. Ein Schneepflugfahrer, der den Parkplatz der Einrichtung räumte, entdeckte die Frau im Schnee, wie NBC unter Berufung auf die örtliche Polizei berichtete. Sie starb später im Krankenhaus.

Wetterbedingte Todesfälle gingen aber in den meisten Fällen auf Verkehrsunfälle auf spiegelglatten oder verschneiten Strassen zurück. Auch andere Sender berichteten von einer zweistelligen Zahl an Todesopfern.

Animiertes GIFGIF abspielen
Nein, das GIF ist nicht kaputt – während des Schneesturms sah man aus diesem Polizeiauto wirklich nichts.gif: wyoming highway patrol

Der US-Wetterdienst rief Reisende am Weihnachtswochenende zu äusserster Vorsicht auf und warnte vor sogenannten Whiteout-Bedingungen, also stark eingeschränkter Sicht und Orientierung durch den Schnee. Reisen unter diesen Bedingungen seien «extrem gefährlich und zeitweise unmöglich», hiess es. Zudem wurde vor den niedrigen Temperaturen gewarnt. Bereits wenige Minuten in der Kälte könnten zu Erfrierungen führen, hiess es.

In Erie County, südlich der Grossen Seen im Bundesstaat New York, waren die Rettungsdienste zeitweise überlastet. Marc Poloncarz, der Verantwortliche aus dem Bezirk, rief auf Twitter dazu auf, nur in den «kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen» den Notruf zu wählen, um die Leitungen freizuhalten. Er forderte die Einwohner dazu auf, trotz Strom- und Heizungsausfällen in ihren Häusern zu bleiben.

epa10376818 US President Joe Biden delivers a Christmas address from the East Room of the White House in Washington, DC, USA, 22 December 2022. Biden spoke about how divided Democrats and Republicans  ...
US-Präsident Joe Biden warnte die Bevölkerung vor dem Sturm.Bild: keystone

In Buffalo, ebenfalls im Bundesstaat New York, lag der Schnee Medienberichten zufolge mehr als 70 cm hoch. Der örtliche Flughafen sollte demnach zunächst bis Montag geschlossen bleiben.

Die arktische Kältefront brachte die Weihnachtspläne vieler Reisenden durcheinander: Fast 6000 Flüge waren nach Angaben der Flugdaten-Webseite FlightAware bereits am Freitag gestrichen worden, am Samstag waren es knapp 3000. US-Medien sahen unter Berufung auf Wetterexperten mancherorts die Voraussetzungen eines sogenannten «Bombenzyklons» erfüllt: Das ist ein Wetterphänomen, bei dem der Luftdruck innerhalb kurzer Zeit extrem abfällt, und der die Wucht des Sturms verstärkt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So sind Skiferien wirklich
1 / 13
So sind Skiferien wirklich
quelle: watson
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Bis zu minus 50 Grad Celsius – lebensgefährlicher Schneesturm in den USA
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Das ist Captagon – die Droge, die Assad reich gemacht hat
Das syrische Regime hat sich jahrelang am Handel mit Captagon, einem im Nahen Osten weit verbreiteten Amphetamin, bereichert. Nach dem Sturz von Baschar al-Assad ging die Produktion zurück – doch sie könnte bald wieder ansteigen.

Als der Anführer der islamistischen Rebellengruppe HTS nach der Einnahme von Damaskus am 8. Dezember das Wort ergriff, warf er Baschar al-Assad nicht nur vor, «Syrien dem Iran überlassen» zu haben. Er behauptete auch, dass der ehemalige Präsident Captagon im Land «gesät» habe.

Zur Story