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Die Brände in Kalifornien wüten weiter

Die Brände in Kalifornien wüten weiter – aber es gibt gute News aus San Francisco

17.09.2020, 06:5317.09.2020, 07:05
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Der grösste Waldbrand in der Geschichte Kaliforniens breitet sich weiter aus, doch an der brennenden US-Westküste gibt es an anderer Stelle auch Entwarnung. Der Raum San Francisco war am Mittwoch erstmals seit Wochen nicht mehr in dichten, gesundheitsschädlichen Rauch gehüllt.

Am Donnerstag wollten die Behörden von einem Warnhinweis für die Bevölkerung absehen. Zuvor hatten sie mehr als 30 Tage in Folge vor bedenklicher Luftverschmutzung gewarnt, ein Rekordwert in der Westküstenmetropole.

In this photo provided by Frederic Larson, the Golden Gate Bridge is seen at 11 a.m. PT, Wednesday, Sept. 9, 2020, in San Francisco, amid a smoky, orange hue caused by the ongoing wildfires. (Frederic ...
Die Golden Gate Bridge am 9. September, kurz vor Mittag.Bild: keystone

In anderen Teilen des «Goldenen Staates» waren die Auswirkungen der seit Mitte August tobenden Brände aber noch deutlich zu spüren. Mehr als 17'000 Feuerwehrleute seien gegen Dutzende Feuer im Einsatz, teilte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch mit. Auch nach einem zweiwöchigen Kampf gegen das sogenannte Creek Fire in der Sierra Nevada war dieser Waldbrand erst zu 18 Prozent unter Kontrolle.

Das riesige August Complex Feuer im nördlichen Bezirk Mendocino County, das flächenmässig grösste in der jüngeren Geschichte Kaliforniens, hat sich auf eine Rekordfläche von mehr als 3200 Quadratkilometer Land ausgeweitet. Es wütet allerdings in einer dünn besiedelten Region, nur 18 Gebäude wurden dort nach Angaben der Behörde Cal Fire zerstört. Das massive Feuer sei erst zu einem Drittel eingedämmt, hiess es am Mittwoch.

Die verheerenden Brände in Kalifornien sowie den nördlichen Nachbarstaaten Oregon und Washington haben riesige Flächen Land und tausende Gebäude zerstört. Mindestens 35 Menschen starben, es werden weitere Todesopfer befürchtet.

«Gefährlichste Umstände seit Jahren»

Die Verwüstung in Oregon hat zur Sperrung vieler Landstrassen und Autobahnen geführt, die Monate andauern könnte, wie die Zeitung «The Oregonian» berichtete.

Verkohlte Bäume und andere Brandreste müssten beseitigt werden. «Dies sind mit die gefährlichsten Umstände und die grössten Schäden seit Jahren», sagte Katherine Benenati, Sprecherin der Verkehrsbehörde der Zeitung.

In Kalifornien ist ein Abschnitt des berühmte Highway 1 südlich von Big Sur wegen Feuerschäden gesperrt worden. Die Strasse entlang der Pazifikküste zwischen Los Angeles und San Francisco zählt zu den berühmtesten Panoramastrassen der Welt. (sda/dpa)

Bolivien ruft nationalen Notstand aus
Auch in Bolivien brennen die Wälder. Übergangspräsidentin Jeanine Áñez hat deswegen vor allem in der Region Chiquitania im Osten des Landes den nationalen Notstand erklärt. Damit könnten schnell die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, um die Brände zu stoppen, schrieb Ánez nach einem Flug über besonders betroffene Gebiete im Department Santa Cruz auf Twitter am Mittwoch.

Nach einem Bericht der bolivianischen Zeitung «El Deber» hat das Feuer im Schutzgebiet Copaibo bei Concepción in fast einem Monat über 20'000 Hektar Wald zerstört. Ausserdem hob Áñez einen Erlass aus dem Jahr 2019 auf, der die «kontrollierte» Abholzung und das Abbrennen zur Ausdehnung der Agrargrenze in den Departments Santa Cruz und Beni erlaubt hatte.

In Südamerika toben derzeit Waldbrände in verschiedenen Ländern und Regionen, in Brasilien etwa im Amazonas-Gebiet und im Pantanal, einem der grössten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt. Die brasilianische Regierung hatte deshalb auch für den Bundesstaat Mato Grosso do Sul, von dem aus sich das Pantanal auf den Mato Grosso und die brasilianischen Nachbarländer Bolivien und Paraguay, erstreckt, am Montag den Notstand ausgerufen. (sda/dpa)
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