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Ungeimpftes Kind stirbt nach Masernausbruch in den USA

Covenant Children's Hospital is pictured from outside the emergency entrance on Wednesday, Feb. 26, 2025, in Lubbock, Texas. (AP Photo/Mary Conlon)
Kinderspital in Lubbock, Texas.Bild: keystone

Ungeimpftes Kind stirbt nach Masernausbruch in den USA

27.02.2025, 12:3627.02.2025, 13:32
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Ein Kind ist in den USA an Masern erkrankt und gestorben. Das Kind im Schulalter sei nicht gegen das Virus geimpft gewesen und vergangene Woche in ein Krankenhaus in der Stadt Lubbock eingewiesen worden, teilte die Gesundheitsbehörde von Texas am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Es sei die erste Masernerkrankung mit Todesfolge in den USA seit zehn Jahren, berichteten örtliche Medien. In dem südlichen Bundesstaat gibt es seit mehreren Wochen einen Masernausbruch mit bislang 124 bestätigten Fällen. Die meisten Betroffenen sind Kinder. 18 Menschen mussten ins Krankenhaus, wie die Gesundheitsbehörde weiter mitteilte.

Wo genau der Ausbruch seinen Ursprung hatte, ist unklar. Die Gesundheitsbehörde betonte, der beste Schutz gegen die gefährliche Infektionskrankheit seien Impfungen, etwa die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.

Mediziner widersprechen Gesundheitsminister

Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der in früheren Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut hatte, sagte, seine Behörde verfolge den Ausbruch genau. Die Krankheit sei aber nichts Aussergewöhnliches: «Es ist nicht ungewöhnlich. Masernausbrüche gibt es jedes Jahr.»

Die meisten Krankenhauseinweisungen in Texas seien hauptsächlich aus Quarantäne-Zwecken erfolgt, ergänzte er. Dem widersprachen jedoch örtliche Ärzte, wie der Sender CNN berichtete. Die meisten Patienten seien wegen Atemwegsproblemen aufgenommen worden.

Ansteckend und gefährlich

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können in Extremfällen lebensbedrohlich sein. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden.

Das Masern-Virus ist nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hoch ansteckend.

Auch in Europa gibt es immer wieder Masern-Todesfälle. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC registrierte 2024 zehn Todesfälle im Zusammenhang mit Masernerkrankungen, neun davon in Rumänien und einen in Irland. Weltweit gab es 2023 laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzungsweise 107'000 solcher Todesfälle, die meisten bei nicht oder nicht genügend geimpften Kindern unter fünf Jahren. (sda/dpa)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Steibocktschingg
27.02.2025 13:13registriert Januar 2018
Ohne so Scharlatane wie Kennedy wären wir vielleicht sogar schon so weit, dass Masern ausgerottet wären. Aber nein, mit etwas Desinformation von YouTube weiss man es natürlich besser als die Immunologen.
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Gina3
27.02.2025 14:07registriert September 2023
Erster Masern-Todesfall seit zehn Jahren in den USA

Robert F. Kennedy jr. : "Wir haben jedes Jahr Masernfälle.
Nichts Ungewöhnliches."

In der Tat ist es nichts Ungewöhnliches, dass sich die USA mit ihren inkompetenten Ministern auf Statistiken zubewegen, die denen der Entwicklungsländer entsprechen.
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Heinzbond
27.02.2025 17:05registriert Dezember 2018
Ein weiteres Opfer der Trump Administration...
Und meiner Meinung nach gehören die Eltern den Rest ihres Lebens in den Knast...
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