International
USA

Trump und seine Berater wurden von der Anklage komplett überrumpelt

«So sad!» – Trump wurde von der Anklage komplett überrumpelt

31.03.2023, 11:1831.03.2023, 13:03
Mehr «International»
Donald Trump und Alvin Bragg dürften in der nächsten Zeit wohl kaum Freunde werden. (Es handelt sich bei diesem Bild um eine Fotomontage, die von watson erstellt wurde. Wir entschuldigen uns für die a ...
Donald Trump und Alvin Bragg dürften in der nächsten Zeit wohl kaum Freunde werden. (Es handelt sich bei diesem Bild um eine Fotomontage, die von watson erstellt wurde. Wir entschuldigen uns für die allfällige Verwirrung).bild: watson/gettyimages

Vor etwas über einer Woche hatte Donald Trump – fälschlicherweise und ohne spezifische Begründungen – verkündet, dass er in Kürze verhaftet würde. Seither war er optimistisch geworden.

Seine Berater hatten ihn darauf hingewiesen, dass eine mögliche Anklage durch ein New Yorker Geschworenengericht im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen Pornodarstellerin Stormy Daniels erst in einiger Zeit erfolgen würde. Wenn überhaupt. Trump hatte sogar begonnen, über «Goldene Handschellen» zu scherzen, sagt eine Person, die in den letzten Tagen mit ihm gesprochen hat.

Gestern kam dann die Nachricht, die seine Illusionen platzen liess: Das Geschworenengericht in Manhattan hat tatsächlich beschlossen, ihn wegen der Schweigegeldzahlungen anzuklagen. Er wird somit der erste Ex-Präsident in der Geschichte der USA, der eines Verbrechens angeklagt wird.

Es ist natürlich nicht so, dass Trumps Team überhaupt nicht damit gerechnet hatte, dass die Ermittlungen von Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg in einer Anklage enden könnten. So hatten seine wichtigsten politischen Berater schon vor längerem mit der Ausarbeitung von Erklärungen und Strategien begonnen, wie die «Washington Post» berichtet.

Als die Nachricht dann im Luxus-Hotel Mar-a-Lago eintraf, wurden Trump und Team dann doch recht überrumpelt. David Urban, ein langjähriger Berater Trumps, der nicht am Wahlkampf 2024 beteiligt ist, sagt gegenüber der WP:

«Es war eine Überraschung für alle.»

So sollen manche von Trumps Anwälten sich bereits auf Ferien vorbereitet haben, weil sie nicht mit einer Entwicklung innerhalb der nächsten Wochen gerechnet hatten. Andere hätten Trump gar eingeredet, dass es wohl gar nicht zu einer Anklage kommen würde, so «mit der Angelegenheit vertraute», anonyme Quellen.

Getrübte Stimmung in Florida

Trump reagierte mit einer hastig geschriebenen und aggressiven Nachricht auf «seiner» Social-Media-Plattform «Truth Social»: Die «Schurken» und «radikal linken Monster» griffen ihn und das Land an. Dabei vergriff er sich in der Wortwahl und schrieb «indicated» (gaben an) statt «indicted» (klagten an).

Ansonsten verbrachte Donald Trump den Donnerstagabend wie gewohnt in seinem Hotel in Florida und speiste mit seinen Beratern, seine gute Laune sei aber verflogen. Ein Berater beschrieb seine Stimmung als «irritiert» und «verunsichert».

Auch der republikanische Senator Lindsey Graham aus South Carolina bestätigte Trumps Unmut in einem Interview: Er habe am Donnerstag kurz mit dem Ex-Präsidenten gesprochen; er sei «aufgebracht und enttäuscht», gebare sich aber sehr ruhig. Trump soll zu Graham gesagt haben:

«Sie verwenden das Gesetz als eine Waffe gegen mich.»

(cpf)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
87 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
She-Ra
31.03.2023 11:40registriert Juni 2019
«Sie verwenden das Gesetz als eine Waffe gegen mich.»

Ja, also was fällt denen ein? Da versuchen die doch tatsächlich, das Gesetz mit all seinen Konsequenzen durchzusetzen. Das ist unerhört! Und voll gemein!
2574
Melden
Zum Kommentar
avatar
MingXenom
31.03.2023 11:27registriert Oktober 2020
«Sie verwenden das Gesetz als eine Waffe gegen mich.»
Ja klar, Donald. Das Gesetz ist DIE Waffe gegen Kriminelle.
1923
Melden
Zum Kommentar
avatar
Macca_the_Alpacca
31.03.2023 11:26registriert Oktober 2021
Das stabile Genie wieder....
1323
Melden
Zum Kommentar
87
Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt ist am Mittwoch in Wien für 30 Millionen Euro versteigert worden. Das «Bildnis Fräulein Lieser» ging im Auktionshaus im Kinsky überraschend schnell an einen Bieter im Saal. Das Werk, das im Vorfeld auf 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt worden war, galt 100 Jahre als verschollen. Das Auktionshaus sprach von einer «grandiosen Wiederentdeckung». Zur Vorbesichtigung in Wien seien in den vergangenen Tagen rund 15 000 Kunstinteressierte in das Kinsky gekommen, hiess es.

Zur Story