Microsoft steigert erneut Umsatz und Gewinn – trotz explodierender KI-Kosten
Von Juli bis Ende September stieg der Umsatz des US-Techkonzerns im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 77,7 Milliarden Dollar.
Im Segment «Intelligent Cloud» betrugen die Microsoft-Einnahmen im vergangenen Quartal 30,9 Milliarden Dollar – eine Steigerung von 28 Prozent.
Die Azure-Cloud-Dienste, die am Mittwochabend mit massiven technischen Problemen zu kämpfen hatten, legten um 40 Prozent zu.
Unter dem Strich wuchs der Microsoft-Gewinn mit knapp 28 Milliarden Dollar um rund zwölf Prozent.
KI-Boom treibt Kosten
Mit KI-basierter Software wie Copilot hat Microsoft nach eigenen Angaben 40 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Dennoch dürfte das Unternehmen damit kaum Geld verdienen, denn der Bereich verschlingt gewaltige Summen. Gegenüber dem Vorjahr plant Microsoft eine Steigerung der Ausgaben um 80 Prozent.
Die Partnerschaft mit OpenAI bleibt auf absehbare Zeit ein Minusgeschäft. Die Beteiligung reduzierte den operativen Gewinn im abgelaufenen Quartal um 3,1 Milliarden Dollar, im Vorjahr waren es nur 523 Millionen.
Das zu den marktbeherrschenden Techkonzernen zählende Unternehmen hält einen Anteil von 27 Prozent an der ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI und hat sich Zugang zur Technologie der KI-Firma bis 2032 gesichert. Die Beteiligung werde aktuell mit rund 135 Milliarden Dollar bewertet, teilte Microsoft diese Woche mit.
Microsoft gehört gemeinsam mit Apple nach Nvidia zu den weltweit wertvollsten Unternehmen. Apple und Microsoft kommen derzeit auf einen Börsenwert von rund vier Billionen Dollar und haben damit aktuell einen Rückstand von rund einer Billion auf Nvidia, den Hauptprofiteur des KI-Booms an den Finanzmärkten.
Der US-Chiphersteller übersprang am Mittwoch als erstes Unternehmen die Schwelle von fünf Billionen Dollar bei der Marktkapitalisierung.
Die in diesem Jahr gut gelaufene Microsoft-Aktie gab nachbörslich um bis zu fast fünf Prozent nach. Rund eine halbe Stunde nach dem Vorlegen der Geschäftszahlen reduzierte sich das Minus auf zwei Prozent.
(sda/dpa)


