Einige Zeichentrick-Klassiker von Disney werden heute kritisch gesehen, weil sie rassistische oder sexistische Stereotypen bedienen. Ersteres gilt beispielsweise für «Peter Pan» aus dem Jahre 1953 und dessen Darstellung indigener Menschen. Um dies zu korrigieren, brachte der Konzern nun eine Neuverfilmung an den Start: «Peter Pan & Wendy», David Lowery führte Regie. Zum Cast zählt unter anderem Jude Law, der in die Rolle von Bösewicht Captain Hook schlüpfte.
Wenige Tage nach dem Release beim Streaming-Dienst Disney Plus zeigt sich jedoch: Die Rechnung geht nicht wirklich auf, zumindest nach Meinung vieler Personen, die das Remake schon gesehen haben.
Der Film läuft seit dem 28. April auf der Streaming-Dienst-Plattform Disney Plus, in den Kinos ist er nie angelaufen.
Bei «Rotten Tomatoes» fällt das Gesamturteil vernichtend aus. Fans und professionelle Kritikerinnen und Kritiker können hier ihr Urteil abgeben, was dann jeweils in einem Score zusammengefasst wird. Bei den Zuschauerinnen und Zuschauer bringt es die Realverfilmung auf gerade einmal 13 Prozent.
Dementsprechend haben es die Kommentare auf der Plattform in sich. «Warum denkt Disney, dass seine Charaktere auch nur annähernd sympathisch sind? Wendy ist eine Göre und Peter Pan ist so langweilig», lästert eine Person. Ein anderer Nutzer rechnet ab:
Auch die fiese Frage «Wann hört Disney auf, seine Klassiker zu ruinieren?» findet sich unter den Reaktionen. In den vergangenen Jahren kassierte der Konzern mehrfach Kritik für seine Remakes, unter anderem die Neuauflagen von «Mulan» und «König der Löwen» gingen unter. Ein Vorwurf, der immer wieder erhoben wird: Statt neue Geschichten zu kreieren, schlachtet Disney Altbekanntes aus.
Bei der virtuellen Datenbank «IMDb» zeigt sich ebenfalls ein tristes Bild aus Disney-Sicht. Knapp 40 Prozent aller Abstimmenden bewerteten «Peter Pan & Wendy» hier mit nur einem von zehn Sternen.
Aber nicht nur die Reviews auf den Bewertungsplattformen fallen enttäuschend aus. So schreibt «Der Standard», dass «Lowerys farb- und freudloser Film hinter den Erwartungen zurück» bleibt. Und der Kritiker von «CNN» ist der Meinung, dass der Film den Test, nach Nimmerland zurückzukehren, nicht besteht und die «Disney-Produktion, die – im Gegensatz zu der geliebten und ehrwürdigen Geschichte, die sie inspiriert hat – nie wirklich abhebt».
Auch die Kritik des US-Unterhaltungsmagazins «Variety» fällt negativ aus. Sie schreiben, dass diese Realverfilmung von Disney zu «den am wenigsten fantasievollen gehört» und dass «in Disneys Eile, mehr von ihrer wertvollen Materie zu adaptieren, das Studio einen weiteren Klassiker zu einem blossen «Inhalt» degradiert, der flussabwärts gespült und vergessen werden soll».
Bei der Beurteilung, ob der Film ein Hit oder ein Flop ist, wird der Streaming-Anbieter jedoch nicht lediglich auf die Kritiken, sondern vor allem auf die Aufrufzahlen schauen – und eben die bleiben für die Öffentlichkeit zumeist unter Verschluss.
(cmu, watson.de)
Wendy ist halt der typische "Girlboss" Charakter. Im Original noch die "mütterliche" Figur und hier halt die schwertschwingende junge Frau, die es mit einem ganzen Schiff von gestandenen Piraten locker aufnimmt und keine Fehler und Schwächen hat. Zudem weist sie Peter natürlich immer wieder in seine Schranken... Wertung: 2/10.
Traurige Zeiten😭