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Die schwarze Witwe: Die wahre Geschichte von María Jesús Moreno Cantó

«Die schwarze Witwe» auf Netflix – die wahre Geschichte der spanischen Krankenschwester

Der Netflix-Thriller «Die schwarze Witwe» basiert auf einem tatsächlichen Verbrechen, das sich 2017 in Spanien zutrug. Im Zentrum: eine Krankenschwester und ihr Liebhaber.
02.06.2025, 18:5302.06.2025, 18:53
Hendrik Busch / watson.de
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Am vergangenen Wochenende hat sich ein neuer Thriller auf Platz 1 der Schweizer Netflix-Charts gesetzt: «Die schwarze Witwe» startete am 30. Mai auf der Plattform und verdrängte prompt den Marvel-Film «Venom 3».

Die spanische Netflix-Produktion basiert auf einem realen Kriminalfall, der 2017 ganz Spanien beschäftigte. Im Mittelpunkt: die Krankenschwester María Jesús Moreno Cantó. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten zur wahren Geschichte zusammengefasst.

Ivana Baquero in Die schwarze Witwe (2025)
Ivana Baquero in «Die schwarze Witwe».Bild: netflix

Darum geht es in «Die schwarze Witwe»

«Die schwarze Witwe» erzählt die Geschichte eines brutalen Mordes im scheinbar ruhigen Valencia. Als ein Ehemann in seiner Garage erstochen wird, beginnt eine Ermittlung, die in dunkle Abgründe und einen perfiden Mordplan zutage führt.

Der folgende Teil des Artikels richtet sich an Personen, die den Film bereits gesehen haben und enthält entsprechend Spoiler.

Spanische Medien tauften María Jesús Moreno Cantó um zu der «Schwarzen Witwe von Patraix» – eine nicht besonders originelle, aber durchaus treffende Anspielung auf die Spinnenart, die ihre Partner nach dem Paarungsakt tötet. So lief der vertrackte Fall in der Realität ab.

Der Mord

Am Morgen des 16. August 2017 wird der 36-jährige Ingenieur Antonio Navarro Cerdán in der Tiefgarage seines Wohnhauses im Viertel Patraix (Valencia) erstochen, schreibt «Time». Der vermeintliche Raubüberfall mit Todesfolge entpuppt sich rasch als gezielter Mord.

Im Zentrum der Ermittlungen steht Cerdáns Ehefrau Maje, der Spitzname von María Jesús Moreno Cantó. Die damals 27 Jahre alte Krankenschwester spielt nach aussen zunächst die trauernde Witwe.

Der erste Verdacht

Doch Ermittlerinnen und Ermittler werden stutzig: Die junge Frau zeigt kaum emotionale Regung, wirkt gefasst, kontrolliert. Bald offenbart sich, dass Maje ein geheimes Leben führte. Sie unterhielt mehrere Affären – eine davon mit Salvador Rodrigo Lapiedra, einem Hausmeister am Krankenhaus, in dem sie arbeitete.

Salvador Rodrigo Lapiedra war Maje hörig, heisst es in Berichten. Sie versprach ihm eine gemeinsame Zukunft und behauptete, ihr Mann sei gewalttätig. Sie wolle sich nicht scheiden lassen, da sie sonst keine Witwenrente bekäme.

Maje plante den Mord, lieferte ihrem Liebhaber Zeitpläne vom Tagesablauf ihres Ehemannes, übergab Garagenschlüssel und verschaffte sich selber ein Alibi. Liebhaber Lapiedra lauerte Ehemann Cerdán schliesslich wie geplant auf und stach mit einem Küchenmesser zu.

María Jesús Moreno Cantó
Die echte María Jesús Moreno Cantó mit ihrem Ehemann Antonio Navarro.Bild: zvg

Die Festnahme

Monate später, im Januar 2018, wird das Paar verhaftet. Salvador gesteht und führt die Polizei zur Tatwaffe, die er in einem Abwassergraben versteckt hatte. Zunächst nimmt er alle Schuld auf sich.

Doch als er erfährt, dass Maje während der Untersuchungshaft eine neue Beziehung mit einem Mithäftling begonnen hatte, ändert er seine Aussage: «In meiner vorherigen Erklärung habe ich gesagt, dass das alles meine Idee war. Aber es war von uns beiden», gesteht er vor Gericht.

Was passierte mit María Jesús Moreno Cantó?

Im Oktober 2020 verurteilt ein spanisches Gericht Maje – unter dem erschwerenden Umstand der Verwandtschaft zum Opfer zu 22 Jahren Haft. Der Komplize Salvador Rodrigo Lapiedra erhält 17 Jahre Haft, da er mit der Justiz kooperierte. Beide mussten der Familie des Opfers 250'000 Euro Schadensersatz zahlen.

Während ihrer Haft beginnt Maje erneut eine Beziehung – diesmal mit einem Mann, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt. 2023 bringt sie unter Aufsicht in Alicante ein Kind zur Welt. Sie lebt seither mit ihrem Kind in Fontcalent.

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