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«Gingerbread People»: Australische Politiker streiten wegen Lebkuchen

Lebkuchenmenschen
Lebkuchen sorgen in Australien für erhitzte Gemüter.Bild: Shutterstock

«Ausser Kontrolle»: «Woke» Lebkuchen triggern australische Politiker

In einem Café im Parlamentshaus in Canberra werden «Lebkuchenmenschen» statt «Lebkuchenmänner» angeboten – ein Skandal für konservative Politiker.
19.12.2024, 12:4019.12.2024, 14:25
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Die Weihnachtszeit ist die Zeit für allerlei Leckereien. Von Guetzli über Schoggi-Christbaumschmuck zu weiss-roten Zuckerstangen: Vom 1. Dezember an gibt es in den Läden alles, was das Weihnachts-Herz begehrt. Ebenfalls eine beliebte Süssigkeit in der Winterzeit: Lebkuchen. Das Gebäck sorgt nun in Australien aber statt für weihnachtliche Stimmung für Streit im Parlament.

So bietet ein Café, das sich im Parlamentshaus im australischen Canberra befindet, nämlich statt dem typischen «gingerbread man» die inklusiveren «gingerbread people» an. Also Lebkuchenmenschen statt Lebkuchenmänner. Vegan sind sie zudem auch noch.

«Lasst Weihnachten in Ruhe»

Für den Senator Matt Canavan, Mitglied der konservativen Liberal National Party, ist das ein No-Go: «Lasst Weihnachten in Ruhe», schimpft der Politiker laut dem «Guardian». Sein Kollege Barnaby Joyce von der Mitte-Rechts-Partei National Party of Australia sagte gegenüber news.com.au, dass ihm das alles «aufgezwungen» werde und solche «Wokeness» der Grund sei, dass Menschen Trump wählen.

Besonders aufzuregen scheint sich zudem der Abgeordnete Kevin Hogan, der wie Canavan Teil der National Party ist. So wettert er:

«Die woke-Gruppe hat nun den Lebkuchenmann geschlechtsneutral gemacht!!!!! Diese politische Korrektheit ist ausser Kontrolle.»

Während die konservativen Politiker schimpfen, verdrehen ihre Kollegen im Parlamentshaus die Augen. So meint etwa der Finanzminister Jim Chalmers in einem Interview in der Frühstücksshow «Sunrise»: «Mein Gott, diese Männer beschäftigen sich mit den ganz grossen Problemen, was? Ich beschäftige mich mit der Inflation und sie sich mit Lebkuchenmännern.»

«Wir sollten unsere Prioritäten überdenken»

Auf Reddit klingt die Kritik ähnlich. Während einige der gleichen Meinung wie Canavan und Co. sind, betonen viele, dass wir auf der Welt grössere Probleme haben. Ein User schreibt dazu etwa: «Ich mache mir zu viel Sorgen darüber, dass sich meine Stromrechnung im letzten Jahr verdoppelt hat, als dass ich noch Energie für Lebkuchenmännchen übrig hätte.» Ein anderer meinte: «Wenn sich Politiker von Lebkuchen beleidigt fühlen, während es eine weltweite Inflation gibt, sollten wir wirklich unsere Prioritäten überdenken.»

(sav)

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233 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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schille
19.12.2024 14:25registriert Februar 2014
Die Konservativen wollen doch immer „den Markt alles regeln lassen“! Wenn dann ein Café ein Gebäck anbietet und sich dafür einen Namen ausdenkt, ist es denen also auch nicht Recht! Wenn niemand „gingerbread people“ kaufen will, regelt der „Markt“ das schon. Und wenn die „gingerbread people“ ein Verkaufsschlager werden, hat es der „Markt“ eben auch geregelt! 🤷‍♂️
Die Konservativen können also wieder ausatmen und sich um wirkliche Probleme kümmern!
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Chuchichäschtli
19.12.2024 13:07registriert März 2022
Wenn das Gebäck nun Geschlechtsneutral gemacht wurde, hatte es denn vorher etwa ein Zipfelchen?
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Schlaf
19.12.2024 13:08registriert Oktober 2019
Politiker und ihre Probleme🙄.

Man könnte fast meinen, Politiker hätten nicht die selben Probleme welche der einfache Bürger hat.
Also hier in der CH ist es definitiv so.
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