«Smells like Teen Spirit», «Come as You Are» oder «Lithium»: Das Album «Nevermind» enthält reihenweise legendäre Songs. Nirvana verkaufte es rund 30 Millionen Mal und schrieb damit Musikgeschichte: Bis heute ist es das höchstplatzierte Album der «500 besten Alben aller Zeiten» des «Rolling Stone»-Magazins und rangiert auf Position 17.
Doch nicht nur der Sound verleiht «Nevermind» Kultstatus. Auch das Albumcover gilt als ikonisch: Ein nacktes Baby schwimmt mit ausgestreckten Armen und geöffnetem Mund im Pool, vor ihm baumelt ein Köder am Angelhaken in Form einer Dollarnote. Dieses Baby gab es wirklich – und die Geschichte hinter dem Foto ist skurril.
Der Unterwasserfotograf Kirk Weddle hatte noch nie ein Baby fotografiert und sagte 2019 in einem Interview mit dem «Guardian»: «Ich wollte den kleinen Kerl wirklich nicht ertrinken lassen.» Er habe Glück gehabt, dass Freunde gerade ein Baby bekommen hatten, und ihm ihr Kind anvertrauten. Nirvana war zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unbekannt: Weddle bekam lediglich 1'000 Dollar für das Shooting, einschliesslich der Ausrüstung und der Kosten eines Rettungstauchers. Mit Schnorchel und einer Unterwasserkamera auf einem Stativ ausgerüstet, waren die Aufnahmen nach fünf Minuten im Kasten.
My underwater portrait of the Nirvana Baby. Camera: Sony #A7RII. | Lens: Sigma 14mm f2.8 | Ikelite underwater housing. #nirvana #Nevermind pic.twitter.com/Mkp4dmZEAX— John Chapple (@johnchapple) September 26, 2016
25 Jahre später liess sich das Cover-Model namens Spencer Elden übrigens erneut fotografieren – und zwar genau wie damals im «Pasadena Rose Bowl Aquatic Center»-Schwimmbad bei Los Angeles. «Es ist cool, aber auch seltsam, ein Teil von einem solch wichtigen Ereignis zu sein, an das ich mich noch nicht einmal erinnere», erzählte der damals 25-Jährige der «New York Post».
Heute wird Elden bereits 30 Jahre alt und gibt auf seiner Facebookseite an, als Künstler aktiv zu sein. Zahlreiche Videos von seiner Wohnung, die vollgestellt ist mit Leinwänden und Fotos von den Bildern finden sich auf seinem Social-Media-Profil, das von gut 8000 Menschen abonniert wurde.
Auch eine eigene Website hat der Künstler aus Kalifornien dort verlinkt, allerdings ist diese nicht mehr aktiv und führt in die Leere. Das letzte Bild, welches von Spencer Elden zu finden ist, stammt aus dem Februar 2019. Dort trägt er eine schwarze Basecap, hat die Kapuze über den Kopf gezogen und schaut mit Drei-Tage-Bart in die Kamera. Die Parallelen zu dem «Nevermind»-Baby aus dem Jahr 1991 sind nur noch zu erahnen.