Heidi Klum hat jetzt eine neue Garten-Deko vor ihrer Villa in Kalifornien, nämlich ein Stück Berliner Mauer. Berliner Mauer? Echt jetzt? Dieses Bauwerk, das 28 Jahre lang Berlin in West und Ost spaltete? Zwischen dessen Betonplatten sich ein Todesstreifen befand, auf dem Menschen starben, die in den Westen fliehen wollten? Wieso stellt man sich sowas in den Garten? Weil Heidis Mann, Tom Kaulitz, am 1. September 1989, vier Wochen bevor die Mauer fiel, im ostdeutschen Leipzig zur Welt kam. Er hat seiner Frau jetzt die bunt bemalte Mauerplatte geschenkt.
Und Heidi schreibt auf Instagram über Tom: «Dies (der Mauerfall) erlaubte ihm, in einem Deutschland gross zu werden, das anders war als das Land, in dem seine Eltern aufgewachsen waren ... Er konnte Freiheit und Freude und Kreativität und Kunst und Hoffnung erfahren. Jeden Morgen werde ich dieses schöne Stück in meinem Garten mit dem Wissen betrachten, dass Mauern nicht gebaut werden müssen ... sie müssen niedergerissen werden.»
Was sie mit diesem Mauer-Statement meint? Ist klar. Trump, Mexiko, die Mauer. Man kann Heidi nachsagen, was man will, politisch war sie, seit sie den ersten Fuss in die USA setzte, immer eine bekennende Demokratin. Und für einmal müssen wir in Sachen Heidi-Kritik die Waffen strecken. Und stimmen für einmal nicht ein in den Chor derer, die auf Twitter gegen Heidi herziehen, wie etwa die ebenfalls aus der DDR stammende Autorin und Moderatorin Sarah Kuttner.
Bin ich zu pingelig? Aber, von der Dekadenz mal ganz abgesehen: an dieser Mauer wurde geweint, patrouilliert, geschossen und gestorben. Sie steht für nichts Gutes. Und jetzt vor Heidis Haus? Ich kriege es einfach nicht überzeugend positiv gedreht.
— Sarah Kuttner (@KuttnerSarah) September 4, 2019
(sme)
Bin nicht so der Heidi Fan. Aber sie versteht die Bedeutung der Mauer. Von dem her alles OK.
Oder mit den Worten von Indiana Jones: