Nächstes Jahr wird er 60. 60! Unfassbar, oder? Attraktiver verwittert keiner. Das muss man einfach mal so feststellen. Modisch ist er gerade auf einem den Temperaturen angemessenen Trip. Er trägt jetzt Rock. Jedenfalls am Dienstag zur Premiere seines neuen Films «Bullet Train», in dem er einen Profikiller spielt, was uns automatisch woran erinnert? Genau, an «Mr. & Mrs. Smith», jenen Schicksalsstreifen, bei dem er Angelina Jolie kennenlernte und Jennifer Aniston vergass.
In Berlin trug er also braunes Leinen, für einmal nicht als Anzug, sondern quasi als Deux-Pièces; ob er den Rock unten selbst zurechtgeschnitten hat, bleibt uns verborgen, auf jeden Fall ist er mit drei oder vier vertikalen Ziernähten dekoriert, was dem Modell etwas den Charme eines aus dem Kompost gezupften Kartoffelsackes nimmt. Darunter gibt's ebenfalls Leinen – in Puderrosa. Und Wollsocken in schweren Boots. Und einen Blick auf seine Waden und seine Waden-Tattoos. Und hier ist Brad Pitts lockerer Berliner Auftritt, bei dem nur eine fehlte, nämlich Sandra Bullock.
Am Montag in Paris und am Mittwoch in London war er überaus locker unterwegs und liess sich nicht von dem modischen Firlefanz der anderen beeindrucken.
Brad Pitts Trick für rote Teppiche ist übrigens nicht nur absolute Bequemkleidung, sondern auch seine Gesichtsblindheit. Er unternimmt gar nicht erst den Versuch, sich Leute, die sich für wichtig halten, mühsam und hyperkorrekt höflich zu merken, weil es ihm eh nicht gelingt, wie er in Berlin freimütig bekannte. Weshalb er umso mehr Zeit für Spässe hat, die die Fans begeistern.
«Bullet Train» hat in der Schweiz am 3. August auf der Piazza Grande am Filmfestival Locarno Premiere und läuft ab dem 4. August im Kino.
(sme)