Diese Worte stammen aus einem Brief von Marie Dubosc an ihren gefangenen Ehemann Louis Chambrelan.
Chambrelan war Kriegsgefangener im Siebenjährigen Krieg, der von 1756 bis 1763 ausgetragen wurde. Auf der einen Seite kämpften Preussen und Grossbritannien, auf der anderen Seite eine Allianz aus der Habsburgermonarchie, dem Heiligen Römischen Reich sowie Frankreich, Russland und Spanien. Dabei ging es um die Vorherrschaft in Amerika und Indien, die Herrschaft über die transatlantischen Seewege sowie um Handelsvorteile.
Genau wie Chambrelan bekamen viele Kriegsgefangene von ihren Frauen unzählige Liebesbriefe zugeschickt. Diese kamen jedoch nie bei den Gefangenen an, da sie von den Wächtern abgefangen und ungeöffnet aufbewahrt wurden. 100 der Briefe wurden nun erstmals geöffnet und wissenschaftlich untersucht.
An das Unterfangen hat sich Renaud Morieux von der Geschichtsfakultät der Universität Cambridge gewagt. Ihm wurde erlaubt, als erster Mensch seit 265 Jahren die Briefe für Forschungszwecke zu öffnen. «Es war für mich ein sehr emotionaler Moment», so der Historiker. Dies, weil er die Chance hatte, etwas zu lesen, was die eigentlichen Empfänger nie zu Gesicht bekamen.
Morieux hat 102 Briefe aus dem britischen Nationalarchiv in London entziffert. Dabei machten ihm krakelige Handschriften, fehlende Interpunktion und mangelnde Rechtschreibung zu schaffen. Die Ergebnisse hat er nun in der Fachzeitschrift Annales. Histoire, Sciences Sociales veröffentlicht.
Hier eine Übersicht zu den schönsten (und schlüpfrigsten) Liebesgeständnissen aus dem 18. Jahrhundert:
Diese Zeilen schrieb Marie Dubosc im Jahr 1758. Der Brief sollte ihren Ehemann Louis Chambrelan, einen Leutnant auf der Galatée, erreichen. Doch der Brief kam nicht an, Marie sah ihren Geliebten nie wieder. Sie starb nämlich ein Jahr später in Le Havre, noch bevor Louis Chambrelan aus der Kriegsgefangenschaft freigelassen wurde.
Diesen Satz schrieb Anne le Cerf an ihren Ehemann Jean Topsent. Ob sie mit «besitzen» eher eine Umarmung meinte oder Sex, konnte Morieux nicht bestimmen.
Es wurden jedoch nicht nur Liebesgeständnisse herumgeschickt:
Diesen Brief schrieb Marguerite Quesnel ihrem Sohn Nicolas. Darin tadelte sie den Matrosen, dass er ihr keine Briefe schrieb. Kurz darauf schickte Nicolas' Verlobte ihm einen Brief und drängte ihn, seiner Mutter zu antworten.
Obwohl Frankreich dazumal die besten Schiffe hatte, fehlten diesen die ausgebildeten Seemannsleute. Das machte sich England zum Vorteil und nahm so viele französische Mariner wie möglich fest.
Bereits im Jahr 1758 war von 60'137 französischen Seeleuten fast ein Drittel in Grossbritannien inhaftiert.
Ich habe sie auf jeden Fall noch nicht gefunden.
Ist da was untergegangen?