Schweiz
Arbeitswelt

Meiste Verunfallte können nach Genesung Arbeit wieder aufnehmen

Meiste Verunfallte können nach Genesung Arbeit wieder aufnehmen

18.07.2023, 09:0018.07.2023, 09:47
Mehr «Schweiz»

Über 250'000 Mal ist im vergangenen Jahr ein Unfall passiert, der zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen geführt hat. Nach Angaben der Suva haben die meisten Verunfallten ihre angestammte berufliche Tätigkeit nach der Genesung wieder aufnehmen können.

epa04804985 An ambulance on the way to the scene of an accident near, Engelberg, Switzerland, 17 June 2015. The accident occurred on a road between Engelberg and Wolfenschiessen in the canton of Obwal ...
Über 250'000 Mal kam es im letzten Jahr zu Unfällen in der Schweiz.Bild: EPA/KEYSTONE

Im Mittel betrug die Arbeitsunfähigkeit nach einem Unfall 43 Tage, wie die Suva am Dienstag mitteilte. Insgesamt bezahlte die Suva im vergangenen Jahr Taggelder von 1.54 Milliarden Franken aus.

Die häufigsten Verletzungen waren Prellungen, Brüche und Verstauchungen, oft an Knie, Fussgelenk, Finger und Schultern. Achtzig Prozent der Verunfallten waren Männer, zwanzig Prozent Frauen. Im Mittel waren die Verunfallten 41 Jahre alt.

Oft in Baubranche und Personalverleih

Die meisten Verunfallten waren in der Baubranche tätig sowie in Handels- und Lagerbetrieben und im Personalverleih. 92 Prozent konnten nach der Genesung die bisherige Arbeit wieder aufnehmen. Die Reintegrationsrate bewege sich auf konstant hohem Niveau, schrieb die Suva. Im Mittel kehrten neunzig Prozent in ihren Beruf zurück.

Wer nach einem Unfall nicht arbeiten kann und keinen Verdienst hat, erhält ab dem dritten Tag ein Taggeld der Suva, das 80 Prozent des Bruttolohnes entspricht. Pro Fall bezahlte die Versicherung im Durchschnitt ein Taggeld von 6200 Franken.

Die Summe aller Taggelder war mit 1.54 Milliarden Franken höher als der Betrag, den die Suva für medizinische und therapeutische Behandlung ihrer Versicherten aufwendete. Dieser belief sich auf 1.14 Milliarden Franken.

Verunfallte zurück in Beruf bringen

Die Suva gehört zu den bundesnahen Betrieben und versichert rund 130'000 Unternehmen mit zusammen rund zwei Millionen Angestellten.

Ihr Anliegen ist nach eigenen Angaben, dass Verunfallte möglichst rasch an die Arbeit zurückkehren können. Dauere die Arbeitsunfähigkeit über sechs Monate, seien die Chancen um die Hälfte tiefer, die berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen zu können. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Dating-Betrug – so nehmen Schweizer Firmen angeblich Singles aus
Eine Firmengruppe aus der Schweiz steht im Verdacht, europaweit Singles mit fragwürdigen Dating-Portalen zu betrügen. Eine internationale Recherche beleuchtet das Geschäftsmodell, das sich die Einsamkeit von Menschen zunutze macht.
Recherchen der Investigativredaktion des SRF, des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» und rund 20 weiterer internationaler Medien haben das undurchsichtige Geschäftsmodell einer Firmengruppe aus dem Kanton Zug aufgedeckt.

Die Firmen seien eng miteinander verknüpft und sollen ein Netzwerk bilden, das Hunderte von ähnlich aufgebauten Dating- und Seitensprungportalen betreibt. «Diese Unternehmen setzten Millionen um, während von Schweden bis Italien Hunderte Menschen über ihre Seiten reklamierten», schreibt das SRF. Die Eigentümer würden sich «hinter diskreten Schweizer Firmen, schweigsamen Verwaltungsräten und einem Treuhänder verstecken», schreibt der «Spiegel».

Die Veröffentlichung gewähre auch erstmals Einblicke in die Geschäfte des europäischen Finanzriesen Worldline, der seit 2014 «Transaktionen in Milliardenhöhe abgewickelt» habe, «die umstrittene Porno- und Datingseiten, Prostitution, Onlinekasinos und mutmasslich Geldwäsche ermöglichten», schreibt der «Spiegel».
Zur Story