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Armeechef Philippe Rebord.Bild: KEYSTONE
Ende Jahr wird Armeechef Philippe Rebord aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. In einem Interview mit «20 Minuten»
spricht er über die Wehrpflicht für Frauen, Transmenschen in der Armee und die Rückkehr des Kalten Krieges.
16.08.2019, 08:1616.08.2019, 12:15
Philippe Rebord über ...
... Frauen in der Armee
«Ich wünsche mir [...] mehr Frauen in der Armee. Sie haben eine andere Art, wie sie auf die Bevölkerung zugehen. Das sehen wir im Kosovo, wo der Frauenanteil bei der Swisscoy zurzeit bei 22 Prozent liegt.»
... Wehrpflicht für Frauen
«Falls die Dienstpflicht für Frauen in 15 Jahren an die Urne kommt, werde ich zustimmen.»
... Anreize für Frauen
«Wir müssen, solange der Dienst für Frauen nicht obligatorisch ist, mit Anreizen arbeiten. In Polen etwa gibt es für freiwillige Milizler Steuererleichterungen. Es braucht neue, kreative Ideen. Wir sind daran, solche zu prüfen.»
... Transmenschen in der Armee
«Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass auch Transmenschen ein Anrecht haben, Dienst zu leisten, wenn sie alle Voraussetzungen erfüllen. Das Handbuch werden wir überarbeiten.»
... virale Videos aus Kasernen
«Ich kann [...] über vieles lachen. Ich verstehe die Jungen – ich selbst war mit 20 Jahren kein besonderer Held. Aber was ich wirklich nicht dulde, sind Videos, die die Persönlichkeit eines Einzelnen verletzen, die rassistisch oder gewaltverherrlichend sind oder die Sicherheitsvorschriften tangieren.»
... die Kampfjet-Beschaffung
«Das [sind] zwischen 0,7 und 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts der Schweiz. Zum Vergleich: Von den Nato-Ländern wird gefordert, 2 Prozent des BIP in die Verteidigung zu investieren. Wir müssen bis 2030 unsere Kampfjets ersetzen. Für die Schweizer Armee wird die Abstimmung darüber – die mit Garantie kommen wird – zur Stunde der Wahrheit.»
Kampfpilotinnen aus aller Welt
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Kampfpilotinnen aus aller Welt
Eine der allerersten Frauen im Cockpit eines Kampfflugzeuges war Sabiha Gökçen. Die Türkin war ab 1936 mehr als 15 Jahre aktive Kampfflugzeug-Pilotin. Der Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen wurde nach ihr benannt.
... die Aufkündigung des INF-Vertrags zwischen Russland und der USA
«Die Kündigung des Vertrags ist ein Rückschritt ins Jahr 1987. Für die Gesamtsicherheit Europas ist das ein markanter Verlust. Im Bereich der nuklearen Waffen kann man gar von einer Rückkehr des Kalten Krieges sprechen.»
... seinen persönlichen Höhepunkt ...
«Die Wiedereinführung der Mobilmachung. Wir sind so in der Lage, 35'000 Soldaten innerhalb von 10 Tagen in den Einsatz zu bringen. Die Nato schafft 30'000 Personen in 30 Tagen. Die Schweizer Milizarmee ist also agiler als die Profi-Armee der Nato.»
... und seinen Tiefpunkt
«Wenn wir einen Angehörigen der Armee verlieren – so wie letzte Woche beim
Verkehrsunfall auf dem Sustenpass. Solche Tragödien machen die Kommandanten und mich extrem betroffen.»
... über seine Zukunft
«Ich habe meiner Frau versprochen, bügeln zu lernen. Schliesslich laufe ich dann nicht mehr in der Militäruniform rum.»
Das ganze Interview findest du auf «20 Minuten».
(jaw)
Das waren die Schweizer Bunker im Zweiten Weltkrieg
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Das waren die Schweizer Bunker im Zweiten Weltkrieg
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quelle: x90184 / arnd wiegmann
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Video: srf
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