Der Angeklagte im Basler Kokainprozess hat am Montag vor dem Strafgericht alle Anklagepunkte des gewerbsmässigen Drogenhandels und der Geldwäscherei bestritten. Ihm wird vorgeworfen, als hohes Tier in einem kolumbianischen Drogenkartell riesige Mengen an Kokain verkauft und verschoben zu haben.
Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, als «Mitglied auf höchster Hierarchieebene» eines kolumbianischen Drogenkartells die Kokaingeschäfte in Basel und weltweite Kokain-Transporte abgewickelt zu haben. Unter anderem habe er allein von Januar bis August 2020 am Transport von rund neun Tonnen Kokain im Strassenverkaufswert von 609 Millionen Franken mitgewirkt, heisst es.
Der Beschuldigte stritt alle Anklagepunkte ab und gestand lediglich zu, in seiner Wohnung im Kleinbasel für einen Freund 200 Gramm Kokain gelagert und Kokain in verdünnter Form konsumiert zu haben. Auch die Tatsache, dass in der Wohnung Utensilien für den Drogenhandel, wie etwa eine Präzisionswaage mit Pulverrückständen, gefunden worden seien, schrieb er der Tätigkeit seines Freundes zu.
Allerdings gab er zu, Päckchen für einen Versand vorbereitet zu haben. Er habe aber sonst mit den Geschäften seines Freundes niemals etwas zu tun haben wollen und die Wohnung jeweils verlassen, wenn dieser seiner Tätigkeit nachgegangen sei.
Aussagen von Kunden und Dealern über durch ihn gelieferte Drogenmengen bezeichnete er als Unwahrheit. Er habe nie mit Drogen gehandelt, sagte er wiederholt. Es bestritt auch, grosse Geldmengen nach Spanien und Kolumbien verschoben zu haben.
Der Angeklagte bestritt auch, am Transport von bis zu neun Tonnen Kokain beteiligt gewesen zu sein. Von der Gerichtspräsidentin darauf angesprochen, dass man entsprechende verschlüsselte Hinweise auf einem iPhone in seiner Wohnung gefunden habe, sagte er, dass dieses Telefon nicht ihm gehöre. Erneut verwies er auf seinen Freund, der dieses iPhone in der Wohnung liegengelassen habe.
Zu seinen persönlichen Verhältnissen gab er an, neben seiner Tätigkeit als Bauarbeiter eine Früchtehandelsfirma und eine Ananas-Plantage mit aufgebaut zu haben. Die Anklage hält fest, dass gerade diese Früchtehandelsfirma für den Transport grosser Mengen missbraucht worden sei.
(aeg/sda)