Das Bundesamt für Statistik wird bis 2028 rund 40 seiner heute gut 700 Stellen abbauen. Grund dafür sind vom Parlament beschlossene Sparmassnahmen und ein strukturelles Defizit des Amts.
Wie der Bundesrat am Freitag mitteilte, muss das Bundesamt seine Aktivitäten reduzieren, um sein strukturelles Defizit zu bewältigen. Die Landesregierung hat deshalb am Freitag beschlossen, auf die Erhebung mehrerer Statistiken zu verzichten. In gewissen Fällen würden Ersatzmassnahmen geprüft.
Die Sparmassnahmen sollen ab 2026 schrittweise zu Einsparungen führen, die sich bis 2028 auf rund 13 Millionen Franken pro Jahr belaufen werden. Der Stellenabbau soll möglichst mit natürlichen Abgängen und internen Fluktuationen aufgefangen werden.
Bereits seit Februar ist bekannt, dass das in Neuenburg ansässige Bundesamt Leistungen einschränken muss. Es hat nun in den letzten Monaten einen Aufgabenverzichtsplan erarbeitet.
Der Bundesrat hat nun an seiner Sitzung vom Freitag beschlossen, auf die Erhebung von mehreren Statistiken zu verzichten.
Die Landesregierung hat aber das Departement des Innern (EDI) auch beauftragt, ihm darzulegen, ob und wie die wegfallenden Statistiken durch alternative Datenquellen oder durch den Einsatz neuer Methoden kompensiert werden könnten. Dazu gehört auch Künstliche Intelligenz (KI). Bis Ende Juni 2026 hat das EDI dafür Zeit.
Die Sparmassnahmen sollen ab 2026 schrittweise zu Einsparungen führen, die sich bis 2028 auf rund 13 Millionen Franken pro Jahr belaufen werden.
Der Aufgabenverzichtsplan des BFS enthält zwei Teile: einen mit Leistungsreduktionen und einen mit der Abgabe von Aufgaben an andere Verwaltungseinheiten des Bundes und der Prüfung alternativer Finanzierungsmodelle.
Wie aus den Medienunterlagen vom Freitag hervorgeht, soll künftig etwa auf Ergänzungs- und Zusatzerhebungen zur landwirtschaftlichen Betriebszählung verzichtet werden. Ebenfalls wegfallen soll eine Statistik zum Reiseverhalten der Schweizer Bevölkerung. Und statt dass die Wohnbaustatistik vierteljährlich erstellt wird, soll sie künftig nur noch einmal pro Jahr erscheinen.
Umweltschutzausgaben der Unternehmen sollen nur noch alle vier statt alle zwei Jahre erhoben werden. Bei all diesen Massnahmen werden Ersatzmassnahmen, allenfalls mit Einsatz von KI, geprüft.
Eine alternative Finanzierung prüfen muss das EDI etwa für die sogenannten Omnibus-Erhebungen. Es handelt sich laut Bundesrat um ein schnelles und unkompliziertes Erhebungsinstrument, das für verschiedenste Themen eingesetzt wird. 2011, 2015 und 2020 publizierte das BFS beispielsweise Omnibus-Erhebungen über Umweltqualität und Umweltverhalten.
Ebenfalls unter die Lupe kommen Beratungen und Dienstleistungen des BFS zugunsten anderer Bundesämter bei der Standardisierung und Harmonisierung von Verwaltungsdaten.
Bereits seit Februar ist bekannt, dass das Bundesamt Leistungen einschränken muss. Damals hiess es, diese würden derzeit geprüft. Über ein Jahresbudget von rund 180 Millionen Franken verfügt das BFS laut Angaben vom Februar. (nib/sda)