In Basel haben sich am Samstagnachmittag Demonstrierende von «Basel nazifrei» ein Katz- und Maus-Spiel mit der Polizei geliefert. Gleichzeitig wurde der Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi von der Polizei abgeführt.
Ein Demonstrationsverbot sorgte in Basel in den letzten Tagen für Diskussionen. Der Grund: Eigentlich hätten in der Stadt gleich zwei Demos stattfinden sollen. Diverse Coronamassnahmen-skeptische Bewegungen wie «Mass-Voll» oder die «Freunde der Verfassung» hatten eine Demonstration für «Frieden, Freiheit und Souveränität» angekündigt, die Gruppierung «Basel nazifrei» daraufhin eine Gegendemo.
Am Mittwoch wurden die Bewilligungen für die Protest-Aktionen dann entzogen: Die Kantonspolizei Basel-Stadt untersagte sämtliche Demonstrationen am Wochenende. In einem Communiqué erklärte man, dies liege an der zugespitzten Lage im Nahen Osten.
Trotzdem rief «Basel nazifrei» zur Demo in Basel auf. Hintergrund dafür war eine von «Mass-Voll!» und «Freunde der Verfassung» angekündigte Demonstration am Samstagnachmittag, die wegen des Demoverbots vom ursprünglichen Austragungsort Basel ins deutsche Weil am Rhein verlegt worden war.
Trotz des Verbots versammelten sich rund 100 Mitglieder von «Basel nazifrei» am Samstag gegen Mittag auf dem Voltaplatz in Basel, wie eine watson-Reporterin vor Ort berichtet. Von dort an marschierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer los. Die Strassen waren abgesperrt, die Polizeipräsenz hoch.
Die Demonstrierenden machten sich daraufhin auf den Weg über die Dreirosenbrücke. Dabei wurden sie von der Polizei verfolgt. Bei der Dreirosenanlage wurden sie schliesslich von den Beamten eingekesselt. Es kamen Gummigeschosse zum Einsatz.
Als sie eingekesselt waren, skandierten die Demonstrierenden: «Basel bleibt nazifrei!» Zudem hissten die ein Banner mit der Aufschrift «Masslos Antifaschistisch».
In der Zwischenzeit versammelten sich weitere Demonstrantinnen und Demonstranten nur wenige Meter von den eingekesselten Leuten. Als sich dort ebenfalls eine grössere Gruppe formierte, setzte die Polizei Wasserwerfer ein. Kurz darauf löste sich diese zweite Gruppe auf und zog in Richtung Clarapark weiter, wo die Demonstration zerstreut wurde.
Währenddessen blieben die eingekesselten Demonstrierenden in der Dreirosenanlage festgehalten. Wie die watson-Reporterin vor Ort berichtet, kam es nach der Einkesselung nur noch vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
Einstweilen versammelten sich Massnahmen-skeptische Organisationen und starteten gemäss eigenen Angaben um 14 Uhr in der deutschen Nachbarstadt Weil am Rhein eine Kundgebung mit Reden.
Wie die watson-Reporterin vor Ort berichtete, war Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi gleichzeitig mit einer kleinen Gruppe von Sympathisanten in Basel. Dort wurde er auf der Johanniterbrücke von der Polizei abgeführt und in einen Wagen gebracht. Eine Menge von Schaulustigen buhte Rimoldi dabei lautstark aus. Auch weitere Personen wurden abgeführt.
Die Polizei wirkte während der verschiedene Einsätze in der Stadt oft hektisch. So fuhr ein Polizeiwagen auf der Claramatte in einen Zaun. Und im Kleinbasel rammte ein Zürcher Wasserwerfer ein parkiertes Auto.
Die Basler Einsatzkräfte seien bei ihrem Einsatz von Beamten aus fünf anderen Kantonen und dem Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit unterstützt worden, teilte die Kantonspolizei am Abend mit. Insgesamt seien bei den angekündigten unbewilligten Demonstrationen 280 Personen kontrolliert und 47 von ihnen angehalten worden. Sie alle würden an die Staatsanwaltschaft rapportiert.
(dab/yam, mit Material der sda)
Gut, dann ist er am richtigen Ort! Bitte behalten! Dann hat sich das auch mit einer allfälligen Nationalratswahl erledigt.