Schweiz
Basel

Pro-Palästina-Protest nun auch an den Unis Basel und Freiburg

Pro-Palästina-Protest nun auch an den Unis Basel und Freiburg

13.05.2024, 12:2413.05.2024, 15:08
Mehr «Schweiz»

Die studentischen Pro-Palästina-Proteste in der Schweiz haben sich ausgeweitet. Am Montag wurden auch Räumlichkeiten der Universitäten Basel und Freiburg besetzt.

In Basel besetzten Studierende das Bernouillanum, ein Universitätsgebäude. Sie riefen dazu auf, die Hochschule solle ihre Verantwortung wahrnehmen und die Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen sistieren. Vor dem Gebäude waren am frühen Montagnachmittag rund 50 Protestierende versammelt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Im Gebäude selbst waren rund 50 Personen anzutreffen.

Matthias Geering, Mediensprecher der Universität Basel, sagte bei einer öffentlichen Ansprache auf der Treppe zum Bernoullianum:

«Ich habe mich immer für einen Dialog eingesetzt, aber wir haben Massnahmen beschlossen und an diese haben sich die Demonstrierenden nicht gehalten.»

Die Universität Basel sei keine politische Partei und würde sich deshalb auch nicht politisch positionieren.

Geering spricht damit die Massnahmen an, welche am Sonntag vor der Besetzung per Mail an alle Studierende und Mitarbeitenden verschickt wurden. Die Universität kündigte an, dass alle Universitätsgebäude ab Montag nur noch für Studierende, Mitarbeitende und Besuchende offen seien. In einigen Gebäuden würden Eingangskontrollen durchgeführt, Einlass sei nur mit der Unicard möglich.

Zudem machte die Universität Basel klar, dass sie «Aufrufe zur Gewalt (‹Intifada bis zum Sieg› oder ‹From the River to the Sea›) auf dem Campus der Universität nicht toleriert würde.

Auch in Freiburg

In Freiburg handle es sich um eine friedliche Aktion, teilten die Freiburger Besetzerinnen und Besetzer in einem Communiqué mit. Die Gruppe forderte den «akademischen Boykott» aller israelischer Institutionen und einen Waffenstillstand in den Palästinensergebieten. An der Besetzung beteiligten sich rund hundert Personen, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Bild

Sie forderten auch, dass die Universität Freiburg die Gedenktafel für Chaim Weizmann in der Aula Magna entfernt und die vom Departement für Chemie organisierte Chaim-Weizmann-Konferenz umbenennt. Weizmann, der erste israelische Staatspräsident, hatte in Freiburg studiert. Die Konferenz gibt es seit 2009.

Begonnen hatten die Studentenproteste vergangene Woche an Hochschulen in Genf, Lausanne und Zürich. Am Sonntagabend wurden auch Räume der Universität Bern besetzt. Die Uni Bern hat die Besetzer am Montagnachmittag aufgefordert, die Räume umgehend zu verlassen. Die Situation sei für die Uni nicht tolerierbar, erklärte Rektor Christian Leumann in einer Medienmitteilung.

«Ich werde dies den Besetzerinnen und Besetzern persönlich vor Ort erläutern. Wir lassen uns nicht erpressen.»

(yam/rbu/sda/ mit Material der BZ Basel)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
186 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
mibster81
13.05.2024 13:16registriert April 2020
Und was kann der Chaim Weizmann jetzt dafür? Weil er Israels erster Präsident war, muss man jetzt Gedenktafeln, Statuen oder nach ihm benannte öffentliche Gebäude abreissen / umtaufen als wärs quasi Adolf Hitler? Finde nur ich das völlig bescheuert, wie hier Geschichte völlig nuancenlos in ein Schwarz-Weiss Schema gepappt und "korrigiert" wird?

Von Studenten erwarte ich mehr.
16217
Melden
Zum Kommentar
avatar
derEchteElch
13.05.2024 12:30registriert Juni 2017
Bitte umgehend räumen.
20167
Melden
Zum Kommentar
avatar
Roli4ka
13.05.2024 13:44registriert April 2023
Und wo bitte sind die Studentendemos gegen das schon seit mehr als 2 Jahre dauernde Morden in der Ukraine?!
13523
Melden
Zum Kommentar
186
    Milliardenrücklage für Dividenden: UBS will ihre Aktionäre nicht verprellen
    Die UBS hat kein glanzvolles, aber immerhin ein solides Quartal hinter sich. Doch die Aussichten in der Finanzbranche sind trüb - zu trüb, als dass die UBS allen Ansprüchen gerecht werden kann: Die Schweiz will mehr Eigenkapital und Sicherheit, die Aktionäre mehr Dividende.

    Die UBS hat im ersten Quartal des laufenden Jahres knapp 1,7 Milliarden Dollar verdient. Das ist nicht schlecht, aber weniger gut als im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres. Weniger günstig als 2024 präsentieren sich heuer aber auch die wirtschaftlichen Aussichten für die weltweite Finanzindustrie. So verschärft sich das Dilemma der UBS: Die Schweiz will mehr Eigenkapital und eine sicherere Grossbank, die Aktionäre erwarten aber den Reibach aus der Jahrhundertübernahme Credit Suisse. Dass jemand unter den gegenwärtigen Bedingungen zurückstecken muss, pfeifen die Spatzen schon seit einigen Monaten von den Dächern.

    Zur Story