Schweiz
Blaulicht

Protestaktionen der Genfer Polizisten und Gefängnisaufseher

Die Genfer Polizisten und Gefängnisaufseher protestieren im Zivil.
Die Genfer Polizisten und Gefängnisaufseher protestieren im Zivil.Bild: KEYSTONE
Sicherheit

Protestaktionen der Genfer Polizisten und Gefängnisaufseher

Im Kanton Genf hat der Konflikt zwischen Polizeivorsteher Pierre Maudet und seinen Ordnungskräften eine neue Eskalationsstufe erreicht. Polizisten und Gefängnisaufseher legten am Dienstagmorgen vorübergehend die Arbeit nieder, um gegen drohende Lohnkürzungen zu protestieren.
01.07.2014, 16:3202.07.2014, 10:05

Die Aktionen wurden «extrem gut befolgt», wie Daniel Weissberg, Präsident der Gewerkschaft der Genfer Kriminalbeamten (SPJ), sagte. Sie fanden an drei verschiedenen Orten statt: Am Flughafen Genf, vor dem Gefängnis Champ-Dollon und in der Innenstadt.

Am Flughafen Genf habe die Beteiligung 100 Prozent betragen, sagte Weissberg. Aber auch in der Innenstadt hätten sich fast hundert Polizistinnen und Polizisten der Aktion angeschlossen und die Arbeit kurzzeitig niedergelegt.

Bild
Bild: KEYSTONE

Die Genfer Polizistinnen und Polizisten hatten bereits Ende März kleinere Protestaktionen durchgeführt. So stellten sie beispielsweise vorübergehend keine Ordnungsbussen mehr aus oder traten in einen Rasier- und Uniformen-Streik. Zurzeit beschränkten sich die Polizisten und Gefängnisaufseher auf Aktionen, welche die Sicherheit der Bevölkerung nicht gefährdeten, sagte Weissberg.

Sollten sie mit ihren Forderungen bei der Genfer Regierung weiterhin auf taube Ohren stossen, sei eine Verschärfung der Kampfmassnahmen allerdings nicht ausgeschlossen. «Wir wollen verhandeln», versicherte der Gewerkschaftspräsident. Doch die Regierung habe es bisher abgelehnt, sich auf Diskussionen über das Projekt SCORE einzulassen, das eine Überarbeitung des Lohngefüges vorsieht.

Zürcher Polizisten besser bezahlt

Die Polizisten befürchten mit SCORE insbesondere die Streichung der Zulage für ihr Funktionsrisiko. Diese Entschädigung macht 15 Prozent des Basislohnes aus und «wurde uns seit Jahrzehnten bezahlt,» so Weissberg. Diese Vergütung existiere zudem auch in anderen Kantonen.

Der Präsident der Polizeigewerkschaft räumt zwar ein, dass die Löhne der Ordnungskräfte in Genf hoch seien. Doch müssten auch die Lebenskosten berücksichtigt werden. Laut Weissberg verdienen die Zürcher Polizisten und die Polizisten in gewissen Genfer Gemeinden mehr als die Genfer Kantonspolizisten. (pma/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
SBB zum Milliardenauftrag für Siemens: «Vorteilhaftestes Angebot eingereicht»
Der Milliardenauftrag für 116 neue Doppelstockzüge für die S-Bahn in Zürich und in der Westschweiz geht an Siemens Mobility. Mit der Entscheidung der SBB für den deutschen Hersteller haben sich Hoffnungen von Stadler Rail, die Produktion dieser Doppelstöcker in der Schweiz zu behalten, zerschlagen. Die Züge sollen Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden.
Zur Story