Bis jede und jeder sich gegen das Coronavirus impfen lassen kann, ist erst einmal Geduld gefragt. Bis zum Sommer sollten aber alle Impfwilligen ihre Dosen erhalten haben, schätzten die Experten des Bundes am Dienstag vor den Bundeshausmedien in Bern.
Die Nachfrage nach der Impfung sei erfreulich, und die vorhandenen Dosen reichten momentan nicht aus, um sie abzudecken, sagte Nora Kronig, Vizedirektorin und Leiterin der Abteilung Internationales im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Impfkampagne werde sehr eng begleitet. Kronig betont aber:
Derzeit verfüge die Schweiz über 233'000 Dosen des Impfstoffes von Pfizer/Biontech. 107'000 davon seien bereits am 22. Dezember eingetroffen, der Rest am Montag. Im Januar sollten eine halbe Million Dosen hinzukommen und im Februar eine Million. Das hänge von der Zulassung des Moderna-Impfstoffes ab. Von diesem seien 7,5 Millionen Dosen bestellt.
Christoph Berger, Präsident Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF), erklärte, der relativ wenige Impfstoff zwinge zunächst zu einer hohen Priorisierung bei der Verabreichung. Auch die logistische Leistung sei wegen der Kühlung des Impfstoffs beträchtlich. Berger versicherte, jede und jeder komme an die Reihe. Das dauere einfach seine Zeit. Sobald der Moderna-Impfstoff zugelassen sei, bessere sich die Lage.
Die Lage ist auf hohem Niveau stagnierend, allenfalls etwas rückläufig. Das sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag. Bisher seien 28 Fälle der britischen Version des Coronavirus in sieben Kantonen nachgewiesen worden.
Dies sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit, am Dienstag vor den Bundeshausmedien. Dies sei ein weiterer Grund, weshalb Zahl der Fälle weiter reduziert werden müsse. Falls die Fälle dieser Variante steigen würden, werde die Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen kommen.
Nicht alle Personen mit dem britischen Virus hatten direkt Kontakt mit einer Person aus Grossbritannien, wie Masserey weiter sagte.
Die britische Variante des Coronavirus könne sich wie eine zweite Epidemie in der Pandemie ausbreiten. Dies sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Freitag vor den Medien in Bern.
Diese Mutation könne eine neue Welle in der aktuellen Welle auslösen. Es müssten von allen Seiten Massnahmen getroffen werden. Die Situation sei auf hohem Niveau stagnierend - und dazu komme die neue Version des Virus. Die Lage sei schwierig.
Mit Massnahmen und dem Impfen könne man hoffen, dass sich in drei bis vier Monaten die Situation stabilisiere.
«Je mehr das Virus verbreitet ist, desto mehr Mutationen gibt es», sagte Masserey weiter. Es seien jedoch nicht alle Mutationen gleich gefährlich. «Wir müssen uns schützen und die Anzahl der Fälle in den Griff bekommen.»
Um die Ausbreitung der britischen Variante des Coronavirus zu überwachen, sollen wöchentlich 500 Stichproben analysiert werden. Das entsprechende Konzept müsse aber noch weiter ausgearbeitet werden, sagte Masserey.
Die Analysen würden an den Hochschulen durchgeführt. Ziel sei es, pro Woche etwa 500 Stichproben zu sequenzieren.
Das Konzept werde aber noch weiter ausgearbeitet. Insgesamt wurde bei 28 Proben aus sieben Kantonen die neue Virusvariante aus Grossbritannien gefunden. Das ist etwa 1 Prozent aller Stichproben. «Wir beobachten die Lage erst seit zwei Wochen», sagte Masserey weiter.
Sollte jemand Kontakte zu Personen aus Grossbritannien gehabt haben, soll sich diese Person testen lassen. Beim Test solle dem Gesundheitspersonal mitgeteilt werden, dass die Viren allenfalls sequenziert werden sollten. Es seien aber auch schon Fälle des mutierten Virus aufgetreten, die unabhängig von einem Kontakt aus Grossbritannien nachgewiesen wurden.
Ob aufgrund der Virus-Variante neue Massnahmen nötig seien, will ein Journalist wissen. Eine Massnahme bestehe in einem viel intensiveren Contact-Tracing, antwortet Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte.
«Das sollte im Moment ausreichen». Falls sich die Mutationen weiter verbreiten sollte, wären neue Massnahmen und Schliessungen natürlich angebracht. Schulen stehen dabei aber nicht im Fokus.
Dies betont Berger. Für den Alltag der Kinder sei es extrem wichtig, dass die Schulen weiter geöffnet bleiben. Hauri bestätigt diese Aussage. Schulschliessungen sehe er im Moment auch nicht als notwendig an.
(aeg/sda)
*facepalm*