Schweiz
Die Mitte

Szenen im VBS – das sagen die Bundesratskandidaten Pfister und Ritter

KEYPIX - Die beiden Bundesratskandidaten Markus Ritter, Nationalrat Mitte-SG, vorne, und Martin Pfister, Regierungsrat Kanton Zug, links, beim Hearing der Bundesratskandidaten bei der Jungen Mitte, am ...
Wer hat den besseren Plan für das VBS? Mitte-Bundesratskandidaten Markus Ritter (vorne) und Martin Pfister. Bild: keystone

Amherds Scherbenhaufen – jetzt äussern sich die Bundesratskandidaten Ritter und Pfister

Viola Amherd hinterlässt einen Scherbenhaufen im VBS. Prominente Rücktritte und ein Korruptionsskandal sind nur die Spitze des Eisbergs. Welcher der beiden Mitte-Bundesratskandidaten hat den besseren Aufräumplan?
25.02.2025, 15:4425.02.2025, 17:46
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Absprung vor dem grossen Knall? Im Januar kündigte Verteidigungsministerin Viola Amherd ihren Rücktritt an – wenige Wochen später erschüttert ein Korruptionsskandal das Verteidigungsdepartement (VBS). Ein ehemaliger Spitzenmanager der RUAG soll Militärmaterial im Wert von mindestens 50 Millionen Franken unterschlagen haben, wie die Eidgenössische Finanzkontrolle aufdeckte.

Ebenfalls am Dienstag wurde der Rücktritt von Armeechef Thomas Süssli und Christian Dussey, Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), bekannt. Nun werden die Forderungen nach einer starken Führung im VBS von allen Parteien lauter.

Die beiden Bundesratskandidaten der Mitte, Markus Ritter und Martin Pfister, haben sich bisher mit klaren Strategien zurückgehalten. Doch welche Baustellen würden sie als Erstes anpacken?

Martin Pfister

Der Zuger Regierungsrat und Bundesratskandidat Martin Pfister schreibt auf Anfrage von watson, er «nehme die Kündigungen von Süssli und Dussey als Information» entgegen, ohne auszuführen, wie er diese interpretiert. «Es liegt mir fern – derzeit im Wahlkampf um einen Sitz in der Landesregierung stehend –, diese jüngsten Entwicklungen und allfällige Hintergründe zu kommentieren.»

Bundesratskandidat und Regierungsrat Martin Pfister, Mitte-ZG, erscheint an der Delegiertenversammlung der Mitte Partei, am Samstag, 22. Februar 2025, in Visp. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Martin Pfister: «Im VBS warten grosse und komplexe Aufgaben.»Bild: keystone

Die neusten Vorkommnisse kann aber auch Pfister nicht ignorieren. Er wisse, «dass im VBS grosse und komplexe Aufgaben» warten. Konkret gebe es «strukturelle und personelle Probleme zu lösen». Welche Probleme er dabei meint, führt Pfister nicht aus. Er ergänzt nur, dass es ihm darum gehe, «Prioritäten neu zu setzen und Mittel haushälterisch einzusetzen.»

Pfister schreibt: «Diesen Aufgaben werde ich mich mit aller Kraft widmen, wenn ich in den Bundesrat gewählt werde und wenn mir der Gesamtbundesrat die Leitung des VBS anvertraut.» Mehr ins Detail geht er nicht.

Markus Ritter

Doch auch Bauernpräsident und St.Galler Mitte-Nationalrat Markus Ritter verrät nicht, was er nun konkret vorhat. Gegenüber Tele Züri sagte er, es gebe vieles gleichzeitig zu erledigen. Als Erstes wolle er sich an die strategische Arbeit machen. Es brauche eine klare Ausrichtung für die Rüstungs- und Sicherheitspolitik sowie die Verteidigungsfähigkeit. Danach seien personelle Entscheidungen zu treffen.

Immerhin erklärt Ritter gegenüber Radio SRF, welche Kriterien ein neuer Armeechef erfüllen müsse. Und zwar müsse das «eine Person sein, die sehr integrativ und führungsstark sein müsse, gut kommunizieren und Ziele gut adaptieren sowie diese in die tägliche Arbeit umsetzen könne». Er habe aber noch niemanden vor Augen, «das wäre vermessen». Man müsse die Wahl in Gesprächen eruieren.

Nationalrat Markus Ritter spricht an einer Medienorientierung der Mitte des Kantons St. Gallen zu seiner Kandidatur fuer den Buendesrat, am Dienstag, 28. Januar 2025, in St. Gallen. (KEYSTONE/Gian Ehr ...
Markus Ritter möchte einen neuen Armeechef, der «gut kommunizieren» kann. Bild: keystone

Pfister und Ritter geben sich also beide betont vorsichtig – oder zu vorsichtig? Während das VBS mit Rücktritten und einem Korruptionsskandal zu kämpfen hat, halten sich die beiden Bundesratskandidaten mit konkreten Plänen zurück.

Beide betonen, dass sie Strukturen reformieren und personelle Entscheidungen treffen wollen. Doch wie genau sie das Verteidigungsdepartement aus der Krise führen wollen, bleibt unklar.

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ABWESEND
25.02.2025 16:05registriert September 2024
Ritter würde die Armee wohl nicht reformieren. reformieren beutet verändern und verbessern. bei Ritter wäre wohl beides nicht zu erwarten. da wird lobbyiert und ignoriert.
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John H.
25.02.2025 15:51registriert April 2019
"Welcher der beiden Mitte-Bundesratskandidaten hat den besseren Aufräumplan?"
Gute Frage. Einfache Antwort - haha keiner. 😅
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An Walser
25.02.2025 16:23registriert Mai 2020
Die Aufgabe scheint nicht gerade einladend. Andererseits kann man hier praktisch nur gewinnen; gelingt der Neustart, kann man sich profilieren. Gelingt das "Aufräumen" nicht, gibt es genügend Argumente, das eigene Unvermögen auf die Vergänger und die Vorgängerin zu schieben...
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