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Schweizer Aussenpolitiker bieten der EU doppelten Kohäsionsbeitrag an

Schweizer Aussenpolitiker bieten der EU doppelten Kohäsionsbeitrag an

22.11.2021, 20:30
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Eric Nussbaumer, Praesident NEBS und Nationalrat SP-BL, spricht kurz vor der Generalversammlung der Neuen Europaeischen Bewegung Schweiz, NEBS, am Samstag, 8. Mai 2021 in Bern. Die Generalversammlung  ...
Bietet der EU zwei Milliarden an: Eric Nussbaumer mit Europa-Maske.Bild: keystone

Die Aussenpolitische Kommission (APK-N) möchte die Kohäsionsmilliarde der Schweiz an die EU verdoppeln. Sie hat am Montag in Bern einen entsprechenden Antrag angenommen.

Konkret soll der aktuell bewilligte Rahmenkredit auf zwei Milliarden Franken aufgestockt werden, «wenn die Assoziierungsvereinbarungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union zur Teilnahme an den laufenden EU-Programmen» bis zum 30. Juni 2022 unterzeichnet werden könnten, heisst es im Antrag.

Es sei quasi ein Versuch, eine Assoziierung an die verschiedenen Programme wie etwa «Horizon Europe» und «Erasmus plus» mit einem Angebot einer Verdoppelung der Kohäsionsmilliarde noch zu retten, sagte Antragssteller Eric Nussbaumer (SP/BL) gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Denn während das Parlament noch in diesem Jahr über die Erhöhung des Beitrags entscheiden kann, ist das laut Nussbaumer bei einer Verstetigung der Kohäsionszahlung nicht möglich.

Verhandlungsmasse für Bundesrat

Mitte November hatten sich Aussenminister Ignazio Cassis und EU-Kommissar Maros Sefcovic darauf geeinigt, im Januar 2022 eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die EU erwartet ein «starkes politisches Signal» seitens der Schweiz.

Mit einem verdoppelten Kohäsionsbeitrag soll der Bundesrat nun «eine Verhandlungsmasse für ein politisches Signal bekommen». Denn Brüssel habe signalisiert, dass schnell erste Fortschritte hin zu einer geregelten Beziehung möglich seien, wenn die Schweiz einen konkreten Vorschlag unterbreite, heisst es im Antrag.

Am 26. Mai hatte der Bundesrat einseitig die Verhandlungen zum Institutionellen Rahmenabkommen mit der EU abgebrochen. Seitdem ist das Verhältnis Schweiz-EU stark abgekühlt. (sda)

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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nordkantonler
22.11.2021 21:11registriert September 2020
Ah, endlich eine schweizerische Lösung: das Problem mit Geld bewerfen, bis es verschwindet?
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Cpt. Jeppesen
22.11.2021 20:42registriert Juni 2018
Die Schweiz wedelt mit Geldscheinen, wie kreativ. Bin gespannt ob diese Strategie aufgeht. Ich befürchte aber eher einen politischen Bumerang, denn das mit den Geldscheinen wedeln wird Begehrlichkeiten wecken in einer Zeit, in der die Union eh schon genug internen Ärger hat.
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Tokyo
22.11.2021 21:25registriert Juni 2021
selten doofer Vorschlag. Mit Geld jemanden besänftigen. Ein lausiges Modell.
Geht endlich in euch. Arbeitet eine Strategie aus und kommt dann wieder und geht in Verhandlung.
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