Der israelisch-französische Geschäftsmann Beny Steinmetz ist von einem Genfer Berufungsgericht der Bestechung ausländischer Amtsträger für schuldig befunden worden. Der Milliardär wurde zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, von der er 18 Monate absitzen muss.
In einem am Dienstag publizierten Urteil des Gerichts heisst es, dass Steinmetz den Prozess der Vergabe von Schürfrechten in der Region Simandou im westafrikanischen Land Guinea beeinflusst hat, indem er Mamadie Touré, der vierten Ehefrau des verstorbenen guineischen Präsidenten Lansana Conté, 8,5 Millionen US-Dollar zahlte.
Die Schmiergeldzahlungen erfolgten in den Jahren 2005 und 2010 über eine Briefkastenfirma und «ein komplexes Konstrukt von Firmen und Bankkonten». Damit habe das Unternehmen Beny Steinmetz Group Resources (BSGR) Bergbaurechte in der Region Simandou im Südosten des Landes erhalten.
Vom Vorwurf der Urkundenfälschung wurde Steinmetz freigesprochen. Die Verurteilung zu einer Kompensationszahlung von 50 Millionen Franken an den Kanton Genf aus der ersten Instanz wurde bestätigt.
Ein mitangeklagter französischer Geschäftsmann und eine belgische Mitarbeiterin der BSGR-Gruppe wurden zu Freiheitsstrafen von zwei Jahren respektive 15 Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Die Steinmetz-Gruppe war zu einem grossen Teil von Genf aus operativ tätig. Der israelische Milliardär hatte auch seinen Sitz am Genfersee. Steinmetz gehört laut Forbes mit einem Vermögen von geschätzten 1,24 Milliarden zu den reichsten Israelis.
Der Fall sorgt seit Jahren für Schlagzeilen. Israelische Behörden verhafteten Steinmetz im Dezember 2016, später wurde er unter Auflagen freigelassen. Sein Unternehmen hat heute den Sitz auf der Kanalinsel Guernsey, und Steinmetz lebt in Israel.
(aeg/sda)