Schweiz
Genf

Fast-Bundesrat Maudet verursacht Kollision – und fährt einfach weiter

Fast-Bundesrat Maudet verursacht Kollision – und fährt unbehelligt weiter

28.03.2023, 10:3928.03.2023, 14:07
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Le conseiller d'Etat genevois Pierre Maudet, s'exprime lors d'une conference de presse retransmise par la television Leman Bleu sur le fait que le Ministere public genevois veut renvoye ...
Maudet will nichts von einer Kollision gewusst haben.Bild: keystone

Kurz nach 22.30 Uhr kam es in Genf auf der Route des Acacias zu einem Auffahrunfall. Das von hinten kommende Fahrzeug hielt nach der Kollision nicht an, sondern fuhr einfach weiter. Als Fahrer dieses Autos stellte sich der ehemalige Bundesratskandidat Pierre Maudet heraus.

Der Fahrer des geschädigten Fahrzeugs verfolgte Maudets Wagen eine Zeit lang, notierte sich das Nummernschild und kontaktierte die Genfer Polizei. Diese identifizierte Maudet als den Besitzer des Wagens und verhörte ihn.

Strassenverkehrsgesetz (SVG) Art. 51:
1 Ereignet sich ein Unfall, an dem ein Motorfahrzeug oder Fahrrad beteiligt ist, so müssen alle Beteiligten sofort anhalten. Sie haben nach Möglichkeit für die Sicherung des Verkehrs zu sorgen.
2 Sind Personen verletzt, so haben alle Beteiligten für Hilfe zu sorgen, Unbeteiligte, soweit es ihnen zumutbar ist. Die Beteiligten, in erster Linie die Fahrzeugführer, haben die Polizei zu benachrichtigen. Alle Beteiligten, namentlich auch Mitfahrende, haben bei der Feststellung des Tatbestandes mitzuwirken. Ohne Zustimmung der Polizei dürfen sie die Unfallstelle nur verlassen, soweit sie selbst Hilfe benötigen, oder um Hilfe oder die Polizei herbeizurufen.

Pierre Maudet gab auf Anfrage der Tribune de Genève an, die Route des Acacias zum fraglichen Zeitpunkt tatsächlich befahren zu haben, weil wegen eines Hockeyspiels eine andere Strasse gesperrt gewesen und er der Umleitung gefolgt sei.

Er sagte jedoch auch, dass er nicht wisse, «wo und wann es zu einer Berührung gekommen sein könnte, da ich mehrmals gebremst oder angehalten habe, aber ich habe keinen Unfall wahrgenommen und auch keine Kollision gehört oder gespürt».

Es sei natürlich möglich, dass es zu einer Berührung gekommen sei, aber:

«Auf der Strecke war kein Fahrzeug zu sehen, sonst hätte ich natürlich angehalten.»

Zum jetzigen Zeitpunkt wisse er weder von einer Anzeige noch von einem Strafzettel. Und vor allem wisse er nichts von einem Schaden. Er habe aber die Kontaktdaten des anderen Fahrers für eine allfällige gütliche Einigung angefordert. Maudets Alkoholtest war negativ ausgefallen.

(cpf)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ichsagstrotzdem
28.03.2023 11:59registriert Juni 2016
Dass der Mann ausschliesslich sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse berücksichtigt hat er ja zur Genüge bewiesen.
Dazu passt ja auch, dass er sich nie um einen Schaden kümmern würde, den er anderen zugefügt hat, sofern er nicht via Strafanzeige dazu gezwungen wird (sagt er ja selbst).
Und die gütliche Einigung wird er wohl erst eingehen, wenn er sich sicher ist, dass es für ihn mehr Vor- als Nachteile bringt.
Wieso werden solche Menschen als Politiker gewählt?
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Katerchen
28.03.2023 12:08registriert März 2023
Rücksichtsloses Verhalten ist für einen FDPler nichts aussergewöhnliches. Man ist ja die FDP die Herrenpartei und gehört nicht zum Pöbel!
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ChlyklassSFI // FCK NZS
28.03.2023 12:40registriert Juli 2017
Und er will woeder gewählt werden. Peinliche Figur
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