Interview an Interview. Hearing an Hearing. Der Weg in den Bundesrat gleicht für die Bundesratsanwärter Martin Pfister und Markus Ritter einem Fragenmarathon. Es ging um Rüstungsausgaben, Skandale im Verteidigungsdepartement, aktuelle Geschäfte im Parlament und Fragen der Weltpolitik.
Doch wer sind die Männer eigentlich, so ganz persönlich? Wir haben beide gebeten, kurz und knapp 16 ernstere und weniger ernste Fragen zu beantworten. Nur einmal wollte einer der beiden einen Joker ziehen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Pfister: Clown.
Ritter: Bauer.
Lieblingsessen?
Pfister: Älplermagronen.
Ritter: Ghackets mit Hörnli und Apfelmus.
Aktueller Lieblingssong?
Pfister: «Sodade» von Cesaria Evora.
Ritter: «Ewigi Liäbi» von Mash.
Welchen Titel hätte Ihre Autobiografie?
Pfister: «Ein schönes Leben».
Ritter: Die schreibe ich nicht.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Pfister: Meine Familie.
Ritter: Meine Familie.
Was ist Ihnen peinlich?
Pfister: Hier ziehe ich den Joker.
Ritter: Dass ich kein Italienisch kann, schliesslich hat meine Mutter italienische Wurzeln.
Wie viele Kaffees trinken Sie pro Tag?
Pfister: Vier.
Ritter: Im Bundeshaus viel zu viel. Daheim: 2.
Schieber oder Coiffeur?
Pfister: Schieber.
Ritter: Schieber.
Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Pfister: Ja.
Ritter: Ja.
Über welche Ihrer Macken nervt sich Ihre Frau am meisten?
Pfister: Dass am Abend im Bett das Licht eingeschaltet bleibt, damit ich mein Buch lesen kann; sie will schlafen.
Ritter: Wenn ich nicht zuhöre und stattdessen etwas anderes mache.
Sind Sie für oder gegen eine Cannabis-Legalisierung?
Pfister: Ich bin für die Legalisierung des Konsums, aber flankiert mit verstärktem Jugendschutz.
Ritter: Dagegen.
Für oder gegen 36 Wochen Elternzeit?
Pfister: Dagegen.
Ritter: 36 Wochen? Sind Sie wahnsinnig?
Für oder gegen die Aufhebung des AKW-Neubau-Verbots?
Pfister: Gegen die Aufhebung des Neubauverbots, aber für eine Technologie-Offenheit in den nächsten Jahren.
Ritter: Die Diskussion ist zu führen, auch wenn ich auf die erneuerbaren Energien setzen will.
Abkommen mit der EU: Braucht es das Ständemehr oder nicht?
Pfister: Wenn die Juristen zum Schluss kommen, dass es nicht nötig ist, sollen die Regeln während des Spiels nicht angepasst werden.
Ritter: Ich bin dafür, da es sonst im Abstimmungskampf gegen das Paket verwendet werden wird.
Gendern oder nicht?
Pfister: Ich sage Parlamentarierinnen und Parlamentarier, aber nicht Parlamentarier:innen.
Ritter: Ich mache das mittlerweile automatisch, aber ohne Sternchen und Pünktchen.
Mehr Grenzkontrollen oder nicht?
Pfister: Nein.
Ritter: Wenn, dann sollten wir mehr Warenkontrollen machen und so auch mehr Personen kontrollieren.
Ritter: «Ewigi Liäbi» von Mash."
Zeigt sinnbildlich das Interesse von Ritter, irgendetwas am Status Quo zu verändern.