Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat am Freitag tags zuvor erhobene Vorwürfe gegen die von der Schweiz mitfinanzierte Entwicklungsorganisation PIDG zurückgewiesen. Das SECO sieht keinen Anlass, die Zusammenarbeit mit der PIDG in Frage zu stellen.
Die Entwicklungsorganisation geriet am Donnerstag aufgrund des Berichts des Rechnungsprüfungsausschusses des britischen Parlaments unter Beschuss. Demzufolge sollen unter anderem Gelder an eine Firma mit Verbindungen zu einem verurteilten nigerianischen Ex-Politiker geflossen sein.
Das Gremium kritisierte auch die Vergabe eines Gas-Projekts in Nigeria an eine Unternehmen, das der Veruntreuung von Öleinnahmen beschuldigt worden war. Zudem verfolge die PIDG eine «verschwenderische» Spesenpolitik.
Mehrere Untersuchungen, darunter eines Ausschusses des britischen Parlaments, hätten «keinerlei Hinweise zu suspekten Verbindungen» im Rahmen der erwähnten zwei PIDG-Projekte ergeben, teilte das SECO am Freitag auf Anfrage in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Die Zusammenarbeit mit der «Private Infrastructure Development Group» (PIDG) unterliege einer laufenden Überwachung durch die neun Geber, darunter das SECO. Überwacht werden die Projekte durch ein Aufsichts- und Kontrollsystem.
Dieses ermögliche die zielgerichtete Verwendung der Ressourcen. Verschiedene Studien hätten gezeigt, dass die PIDG gute Resultate erziele. Die PIDG-Investitionen hätten zur Schaffung von rund 200'000 Arbeitsplätzen beigetragen, hiess es von Seiten des SECO weiter.
Die Schweiz hatte die PIDG 2002 zusammen mit Grossbritannien, den Niederlanden und Schweden ins Leben gerufen. Sie soll private Investoren für Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern mobilisieren. Grossbritannien ist mit einem Beitrag von insgesamt 662 Millionen Dollar seit der Gründung der mit Abstand grösste Geldgeber. Darauf folgt die Schweiz mit 76,6 Millionen Dollar. (whr/sda)