Schweiz
International

Illegal in die Schweiz eingeführte Kulturgüter an Italien retourniert

Illegal in die Schweiz eingeführte Kulturgüter an Italien retourniert

19.06.2025, 17:0219.06.2025, 17:02
Mehr «Schweiz»
Carine Bachmann, Direktorin des Bundesamtes fuer Kultur (BAK), spricht waehrend einer Medienkonferenz des Bundesrates zum Gesuch um Anerkennung eines (kulturellen) Genozids an Jenischen und Sinti (Sch ...
Direktorin des Bundesamts für Kultur: Carine Bachmann.Bild: keystone

Die Direktorin des Bundesamts für Kultur, Carine Bachmann, hat am Donnerstag dem italienischen Botschafter in der Schweiz, Gian Lorenzo Cornado, mehrere italienische Kulturgüter übergeben. Ein Teil der Objekte wurde in mehreren Strafverfahren beschlagnahmt.

Die zurückgegebenen Objekte stammen aus verschiedenen Epochen. Darunter befinden sich unter anderem Münzen aus Kupfer, Silber und Gold aus dem 2. Jahrhundert nach Christus bis in die byzantinische Zeit, wie das Bundesamt für Kultur (BAK) am Donnerstag mitteilte. Bemerkenswert sei eine rund 2400 Jahre alte bronzene Situla mit verzierten Henkeln. Diese Gefässform war in der Antike weit verbreitet. Sie ist seit der späten Villanova-Kultur oft als Grabbeigabe in Etrurien sowie in Mittel- und Süditalien belegt.

Ein Teil der Objekte wurde in mehreren Strafverfahren beschlagnahmt und rechtskräftig eingezogen, da sie illegal erworben oder illegal in die Schweiz eingeführt wurden, wie es weiter hiess. Die Strafverfahren fanden in den Kantonen Basel-Stadt, Genf, St. Gallen, Zürich, Tessin und Neuenburg statt.

Nach Abschluss der Verfahren wurden die Kulturgüter dem Bund übergeben. Die Rückgabe erfolgt gemäss BAK gestützt auf das Kulturgütertransfergesetz. Dieses setzt seit 20 Jahren die Unesco-Konvention von 1970 über Massnahmen zum Verbot und zur Verhütung der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut in der Schweiz um.

Der illegale Transfer von Kulturgütern fügt laut BAK dem kulturellen Erbe eines Landes schwere und oft irreversible Schäden zu. So sind Raubgrabungen in kulturgüterreichen Regionen wie Italien auch heute noch ein Problem. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    FDP-Präsidium: Das sind die Favoriten für die Nachfolge von Thierry Burkart
    Die FDP sucht eine neue Präsidentin, einen neuen Präsidenten. Fünf Kandidaturen stehen im Zentrum.

    Unter den Freisinnigen scheint es bereits klar zu sein: Sollte Andri Silberschmidt zur Wahl als FDP-Präsident antreten, würde wohl niemand sonst kandidieren. Indizien deuten aber darauf hin, dass Silberschmidt Regierungsrat im Kanton Zürich werden will. Für das Präsidium sind vier weitere Personen im Rennen.

    Zur Story