Das Spital Wetzikon hat am Dienstag vor den Medien die ausgestiegene Generalunternehmerin Steiner AG scharf angegriffen. Dass das Bauunternehmen den Vertrag gekündigt habe, sei widerrechtlich. Ob die Sache vor Gericht endet, ist noch offen.
«Die Steiner AG hat die Sachlage falsch oder gar rufschädigend wiedergegeben», sagte Hansjörg Herren, Interims-Chef der Spitalbetreiberin Gesundheitsversorgung Zürcher Oberland (GZO).
Es stimme nicht, dass das Spital Wetzikon die Rechnungen nicht gezahlt habe. Steiner sei keineswegs «gezwungen» gewesen, vom Vertrag zurückzutreten. Bis im April seien alle Rechnungen an die Steiner AG fristgerecht beglichen worden.
Im April habe die GZO dann eine Zahlung von 3,9 Millionen Franken zurückgehalten, weil das Bauunternehmen seinerseits Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Das Spital kritisiert vor allem fehlende Transparenz bei der Baubuchhaltung. «Wir haben das mehrfach angemahnt und bis heute keinen Überblick über die Zahlungen.»
Anfang Mai kündigte die Steiner AG als Generalunternehmerin den Vertrag für den Spitalneubau in Wetzikon. Seither steht die Baustelle still. Der Neubau ist erst zu 70 Prozent fertig. Es fehlen der Verbindungsbau zum bestehenden Spitalgebäude, die Haustechnik sowie alle Böden, Wände und Decken.
Die Verzögerung betrug jedoch gemäss GZO-Angaben auch schon vor der Vertragskündigung durch die Steiner AG 16 Monate. Statt in diesem Sommer dürfte der Bau deshalb erst im Spätherbst 2025 in Betrieb genommen werden - falls die Arbeiten überhaupt dereinst weitergehen. Das Spital Wetzikon befindet sich aktuell in Nachlassstundung. (sda)