Am Schweizer Wohnungsmarkt nimmt die Knappheit weiter zu. Die Zahl leerstehender Wohnungen ist im dritten Quartal gesunken. Derweil hat sich die Lage bei den Eigenheimen zumindest vorübergehend entspannt. Doch auch dies dürfte sich bald ändern.
Die Knappheitssymptome am Mietwohnungsmarkt breiten sich auf immer mehr Regionen aus. Viele Mieterinnen und Mieter wichen wegen der angespannten Lage in den Zentren in die Agglomerationen und ländliche Gegenden aus, heisst es in der jüngsten und am Donnerstag publizierten Studie «Immobilien Schweiz 4. Quartal» von Raiffeisen Schweiz.
Die Leerstandsquote von Mietwohnungen sei nun zum vierten Mal in Folge zurückgegangen. Die jeweils am 1. Juni erhobene Ziffer beträgt noch 1,44 Prozent nach 1,60 Prozent im Vorjahr. Und Hoffnungen auf eine Trendwende sollte man sich keine machen, wird Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile in der Studie zitiert.
Ein wenig anders läuft es derzeit bei den Eigenheimen. In den letzten zwölf Monaten sei die Anzahl leerstehender Eigentumsobjekte schweizweit um knapp zehn Prozent gestiegen. Die Leerstandsquote betrage 2024 nun 0,58 Prozent nach 0,53 Prozent im Vorjahr. Dies sei bereits das zweite Mal in Folge, dass die Leerstände bei Wohneigentum zulegten.
Diese Entspannungszeichen seien eine direkte Folge des abrupten Anstiegs der Hypothekarzinsen ab Ende 2021. Dadurch seien die Finanzierungskosten stark gestiegen und das Mieten einer Wohnung sei vorübergehend wieder günstiger geworden als ihr Besitzen.
Damit sei eines der wichtigsten Kaufargumente weggefallen, hiess es weiter. Zudem hätten grosse Unsicherheiten bestanden, ob es nicht zu einem Preisrückschlag kommen könnte.
Dadurch habe die Zahl der zum Verkauf stehenden Objekte zugenommen. Doch mit den sinkenden Zinsen ändere sich dies nun wieder. Wohneigentum habe wieder stark an Attraktivität gewonnen. Beim Kauf einer typischen Eigentumswohnung seien aktuell Einsparungen von 10 bis 16 Prozent gegenüber dem Wohnen zur Miete möglich.
Mit den Aussichten auf weitere Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei einem gleichzeitigen Anstieg der Mieten dürfte sich der Wohnkostenvorteil in nächster Zeit weiter verstärken.
Basierend auf ihren Zinsprognosen schliesst Raiffeisen Schweiz bald wieder Wohnkosteneinsparungen von bis zu 25 Prozent bei einem Eigenheimerwerb nicht aus. Eine steigende Nachfrage bei einem sich verknappenden Angebot dürfte dann auch zu höheren Preisen führen. (sda/awp)
Bevölkerung wächst „dank“ Zuwanderung rasend schnell.
Waaaas? Wohnraum, Infrastruktur und Lebenshaltungskosten werden teurer und knapp???
Wer das nicht kommen sah und dagegen war, ist selber schuld.