«Das ist die Schweiz, nicht Portugal», soll ihm am Flughafen Zürich gesagt worden sein, schreibt der chinesische Künstler auf Instagram. Er werde die Nacht auf einer Bank verbringen und warte auf seine «Abschiebung» am nächsten Morgen. Laut den geposteten Dokumenten soll er am Dienstagmorgen früh nach London weitergereist sein.
Weiwei teilt dazu mehrere Dokumente als Beleg. Darauf ist unter anderem erkennbar, dass ihm die Einreise verweigert wurde, weil er kein Visum besessen hatte. Genauere Begründungen gehen nicht aus dem Beitrag hervor. Auf weiteren Videos und Bildern ist zu sehen, wie sich der chinesische Künstler innerhalb des Flughafens bewegt.
Die Medienstelle der Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, dass Ai Weiwei die Einreise am Flughafen Zürich in den Schengen-Raum verweigert wurde. Gemäss Mediensprecher Florian Frei fehlten ihm die notwendigen Einreisedokumente, die chinesische Staatsbürger für den Schengen-Raum benötigen. Er sei jedoch nicht in Gewahrsam genommen worden, sondern habe sich – wie in solchen Fällen üblich – frei im Transitbereich des Flughafens Zürich aufhalten können. Die Rückreise nach London erfolgte heute Morgen selbständig. «Jedes andere Schengen-Land hätte gleich handeln müssen», so Frei.
Der 67-jährige, weltweit bekannte Menschenrechtler wurde wegen seiner gesellschafts- und regierungskritischen Kunstwerke in China früher bereits inhaftiert und durfte das Land längere Zeit nicht verlassen.
(con/thw)
Dann wäre der korrekte Titel "Ai Weiei versuchte ohne Visum in die Schweiz einzureisen" gewesen...