Der globale Klimastreik am Freitag lockt weltweit und auch in Schweizer Städten Tausende junge Menschen auf die Strasse. In Baden, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich hat die Klimastreik-Bewegung Protestaktionen unter dem Motto #ZuHeiss angekündigt. Je nach Stadt beginnen sie am Nachmittag oder Abend.
Allein in Deutschland sind ausserdem mehr als 270 Demonstrationen und Kundgebungen geplant.
"Fridays for Future" hat für heute zum elften globalen Klimastreik aufgerufen. In Deutschland sind mehr als 150 Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Auch in Hamburg soll es eine große Demonstration geben. #FridaysForFuture #Klimastreik #Hamburg https://t.co/0phzT1RYBJ
— NDR.de (@ndr) September 23, 2022
Die Klimaschutzbewegung «Fridays for Future» (FFF) will damit auf die globale Klimakrise aufmerksam machen. Der heisse Sommer habe die Folgen des Klimawandels gezeigt. Das internationale Motto des Streiks lautet: #PEOPLENOTPROFIT. Mit den Protesten will die Bewegung gemäss eigenen Angaben die Verursacher der Krise zur Verantwortung ziehen.
Die Gruppe Klimastreik Schweiz kritisiert, dass Öl- und Gaskonzerne aufgrund des (von Putin verschuldeten) Ukraine-Krieges «grosse Profite» machen würden und damit die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens gefährdeten.
Via Facebook schreiben deutsche Aktivistinnen und Aktivisten zur Demo:
Um die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten, braucht es gemäss Klimastreik nun wirksame Massnahmen. Dazu gehöre ein Ausbau der Solarenergie auf allen versiegelten Flächen und «eine massive Reduktion des Energieverbrauchs in der Industrie». Dies könne mit einer «radikalen Arbeitszeitverkürzung» erreicht werden, heisst es.
Sie schreiben auf climatestrike.ch:
Den Aktivistinnen und Aktivisten ist ein Dorn im Auge, dass der Bundesrat angesichts der drohenden Strommangellage den Bau von öl- und gasbetriebenen Reservekraftwerken plant. «In Zeiten der Klimakrise Öl- und Gasinfrastruktur auszubauen wäre absurd», wird ein Aktivist in der Mitteilung zitiert.
Die Streikenden kündigen an, sich «mit allen Mitteln» gegen den Bau und die Inbetriebnahme von Öl- oder Gaskraftwerken zu wehren.
Der Bund hat Anfang September mit dem US-Mischkonzern General Electric ein Abkommen unterzeichnet für den Bau eines entsprechenden Kraftwerks.
Zuletzt hat die Klimastreik-Bewegung am 25. März dieses Jahres zu schweizweiten Demonstrationen aufgerufen. In Zürich nahmen gemäss den Organisatoren 2000 teil.
Den grössten Zulauf verzeichnete die Bewegung gemäss eigenen Angaben im März 2019, als bis zu 65’000 Personen in verschiedenen Schweizer Städten auf die Strasse gingen.
Zum globalen Klimastreik im September 2019 kamen in Deutschland 1,4 Millionen Menschen, an der Zahl werde sich die Klimabewegung für immer messen lassen müssen, schreibt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».
(dsc)